SchulgleiterBei einem Schulgleiter handelte es sich um ein Gleitflugzeug, auf dem Flugschüler in der Anfangszeit des Segelfluges das Fliegen erlernten. Einsatz in der SchulungDie heutzutage praktizierte Grundausbildung von Piloten, bei der ein Flugschüler von einem Fluglehrer auf einem doppelsitzigen Segelflugzeug bis zu seinem ersten Alleinflug begleitet und ausgebildet wird, war in der Anfangszeit der Segelfliegerei noch nicht möglich. Auf flachen Hängen begann man die Einsitzer-Schulung mit Schulgleitern bei Gegenwind mit Flügel-gerade-halten-Übungen, dann wurden am Gummiseil Rutscher und Sprünge bis hin zu S-Voraus-Flügen geübt. Erst anschließend kamen Übungssegler zum Einsatz, mit gleichen oder ähnlichen Flügeln allerdings meist abgestrebt statt verspannt und mit verkleideten Rümpfen. Mit Gleitzahlen um 15 ermöglichten diese schon bei moderaten Windgeschwindigkeiten den Hangsegelflug. Man macht(e) einen Unterschied zwischen Gleit- und Segelflügen. Beim Gleitfliegen verliert das Flugzeug ständig an Höhe, die Sinkgeschwindigkeit ist also stets größer als die Aufwärtskomponente des Aufwinds. Das Segelfliegen setzt da ein, wo man die Höhe halten kann oder an Höhe gewinnt.[1] In seiner Funktion als Schulleiter der Rhön-Rossitten-Gesellschaft entwickelte Fritz Stamer auf der Wasserkuppe dann die Methode der ab-initio-Pilotenausbildung in diesen Einsitzern mit A-, B- und C-Prüfung, welche bis in die 1960er Jahre praktisch unverändert praktiziert wurde. StartBei den ersten Starts des Schülers wurde der Schulgleiter auf einer abschüssigen Wiese mittels eines Gummiseils in die Luft katapultiert, damit der Flugschüler einige Meter weit gleiten konnte. Die erreichten Höhen waren sehr gering, so dass ein Steuerfehler keine allzu großen Konsequenzen hatte und somit war diese Startmethode in der Hauptsache auch nur dafür geeignet, den Flugbegeisterten eine Möglichkeit zur Schulung zu geben.[2] KonstruktionDie Schulgleiter waren einfach konstruiert, um von Luftsportvereinen leicht selbst gebaut und vor allem bei einem Schaden schnell selbst repariert werden zu können.[3] Die Schulgleiter haben sich aus dem baulich und fliegerisch einfachen Urtyp namens Hol's der Teufel, einer Konstruktion von Lippisch und Stamer entwickelt, also einem verspannten Eindecker mit einfachem Gitterträger als Rumpf und einem verkleideten Sitz unter der Tragfläche. Dem Schulungszwecke entsprechend und mit Rücksicht auf schnelle Reparaturfähigkeit wurde der Aufbau aber noch weiter vereinfacht sowie die Festigkeit wesentlich erhöht. Zur Vermeidung von Verletzungen des Flugschülers bei Bruchlandungen wurden die Sitzverkleidung weggelassen. Gegenüber Segelflugzeugen wurden alle Rücksichten auf aerodynamische Durchbildung absichtlich zurückgestellt, zumal die hierdurch fehlende Segelfähigkeit und geringe Gleitzahl für die Schulung gerade erwünscht waren.[4] GeschichteAls in Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg der gemäß Versailler Vertrag unmotorisierte Flugsport in den 1920er-Jahren aufkam, erlebte Deutschland eine schwere Zeit, geprägt von politischer Instabilität und Inflation. Die Bevölkerung konnte sich kaum das Nötigste zum Leben beschaffen, viele Alte und Arbeitslose litten Hunger. Beispiele für Schulgleiter
WeblinksCommons: Schulgleiter – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Literatur
Einzelnachweise
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