Schnellstraße Widin–Wraza
Die Schnellstraße Widin–Wraza (bulgarisch Скоростен път „Видин–Враца“ Skorosten pat Widin–Wraza) ist eine teilweise autobahnähnliche Schnellstraße und teilweise Autobahn in Bulgarien, welche Teil der neuen Schnellstraßenverbindung zwischen Botewgrad und Widin ist. Sie soll von der Stadt Widin in südöstlicher Richtung über Montana bis nach Wraza führen. Sie ist ein Teil der Europastraße E79 sowie der 4. Korridor der Paneuropäische Verkehrskorridore und beginnt im Norden an der Donaubrücke 2 an der bulgarisch-rumänischen Grenze. Die Verbindung mit dem Ziel des Ersetzens der Republikstraße I-1 ist in verschiedenen Abschnitte unterteilt, wobei die Umfahrung von Montana und die Überquerung des Tales des Flusses Artschar für den Verkehr freigegeben worden sind. Die restlichen Abschnitte befinden sich in Bau beziehungsweise sind in Planung. GeschichteDurch den Bau der Donaubrücke 2 bei Widin und dem daraufhin zunehmenden internationalen Verkehr war ein Ausbau der Bestandsstrecke (der Republikstraße 1) erforderlich. Noch bevor die neuerlichen Planungen begannen, wurde ab 2013 die vierstreifige Umfahrung von Montana gebaut, welche Ende 2015 eröffnet wurde. Für diesen 12,5 km langen Abschnitt wurden ungefähr 48 Millionen Lewa aufgewendet, wobei ein Teil davon durch den Kohäsionsfonds der Europäischen Union finanziert wurde.[1] Die danach folgenden Planung sehen eine durchgehende vierstreifige Verbindung vor, welche in den neuen Abschnitten mit den Parametern einer Autobahn gebaut werden soll, wobei geplant ist, die Umfahrungsstrecke von Montana (momentan ohne Standstreifen) zu integrieren. Wrazas bestehende Umfahrung soll erweitert werden. Ab Wraza ist die I-1 schon vierstreifig bis nach Mesdra ausgebaut. Dort beginnt die ebenfalls im Bau befindliche Schnellstraße Mesdra–Botewgrad, welche weiter dann bei Botewgrad zur A2 „Hemus“ führt. Am 6. März 2024 wurde dann der erste autobahnartige Abschnitt mit einer Länge von 13,6 km zwischen Kula und Bela für den Verkehr freigegeben, welche die bis dahin kurvenreichste Strecke der nördlichen I-1 ersetzt. Dieser wurde vollständig mit Mitteln der Republik Bulgarien finanziert.[2] Geplante und im Bau befindliche AbschnitteDie Fertigstellung des größeren Teils der Schnellstraße ist für 2027[3] geplant. Der Abschnitt Montana – Wraza wird erst später fertiggestellt werden.[4] Oblast WidinUmfahrung von WidinDie Donaubrücke 2 führt direkt auf die Umfahrungsstraße von Widin, welche nur bis zur ersten Anschlussstelle vierstreifig ausgebaut ist. Der verbliebene Abschnitt der Umfahrung wird dementsprechend vierstreifig ausgebaut. Abschnitt Widin – MakreschDieser Abschnitt wird mit den Parametern einer Autobahn gebaut und beginnt von einer neuen Anschlussstelle an der Umfahrung von Widin. Hier begannen die Bauarbeiten im Jahr 2019.[2] Abschnitt Bela – RuschinziDer Abschnitt ab Bela befindet sich im Bau und wird zwei Fahrstreifen mit Standstreifen pro Richtung aufweisen. Er soll ebenfalls als Autobahn gebaut werden und wird 11,1 km lang sein. Dabei sind bei Kilometer 50 beidseitig Rastplätze mit Toiletten vorgesehen.[2] Oblast MontanaFür die nächsten drei autobahnartigen Abschnitte sind die Planungen abgeschlossen und es stehen (Stand April 2024) die Baufreigaben aus.[2] Abschnitt Ruschinzi – AS BelotinziZwischen Ruschinzi und Belotintinzi wird die I-1 nicht gekreuzt werden und die Strecke soll östlich von dieser verlaufen. Insgesamt sind 15,4 km geplant. Dabei wird bei einem Steigungsabschnitt mit der Länge von 1,58 km der Standstreifen in einen dritten Fahrstreifen für LKWs und langsamere Fahrzeuge umgewandelt. Hinzu kommen zwei Brücken über die Flüsse Lom und Netschinska bara.[2] Abschnitt AS Belotinzi – AS WinischteDieser Abschnitt weist eine Länge von 11,9 km auf und soll bei Kilometer 75 beidseitig Rastplätze mit Toiletten aufweisen. Zudem sind drei Brücken über kleine Flüsse vorgesehen.[2] Abschnitt AS Winischte – Beginn der Umfahrung MontanasDer verbliebene Teil bis zur Umfahrung Montanas misst 13,7 km, wobei ein Um- bzw. Neubau der Anschlussstelle zum östlichen Teil Montanas erforderlich sein wird.[2] Abschnitt Montana – WrazaFür diesen Abschnitt bestanden Planungen aus dem Jahr 2013, welche jedoch nicht weiter verfolgt werden, sodass der ganze Planungsprozess von Neuem beginnen musste. Bei den Planungen werden mehrere Trassenverläufe erwartet.[4] Nummerierung und BeschilderungDie Schnellstraße wurde nicht nach dem bulgarischen Autobahnnummernsystem nummeriert, sondern mit der Nummer nach der Republikstraße I-1 mit grünem Hintergrund, wobei Grün eigentlich die Farbe für Autobahnen ist. Ob sie nach vollständigem Ausbau eine eigene Nummer erhält oder weiterhin als Teil der Republikstraße I-1 ausgeführt wird, ist unklar. Einzelnachweise
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