Schleuse Große Tränke
Die ehemalige Schleuse Große Tränke bildete die Schleusengruppe der Kanalstufe Große Tränke, einem Wohnplatz von Fürstenwalde/Spree in der Bundeswasserstraße Spree-Oder-Wasserstraße im deutschen Bundesland Brandenburg. Die Schleuse lag zuletzt in der Zuständigkeit des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Berlin. Zur Kanalstufe gehört ein Stauwehr in der Müggelspree, das 1890 in Betrieb genommen und 1997 durch einen Neubau ersetzt wurde. Über das ehemalige Unterhaupt der Schleuse wurde 1999 parallel zur alten Schleusenbrücke eine neue Straßenbrücke gebaut, ausgeführt als Fachwerkbrücke über der Fahrbahn.[1] Nach 2003 wurde die alte Brücke abgebrochen. LageSüdwestlich des Stadtzentrums von Fürstenwalde/Spree verläuft die Fürstenwalder Spree in westlicher Richtung. Kurz vor der am Kilometer 69,05 nach Nordwesten abzweigenden Müggelspree befand sich die Doppelschleuse. Das zur früheren Schleuse gehörende Wehr (52° 22′ 6,9″ N, 13° 59′ 49,1″ O ) befindet sich am Kilometer 44,85 der Müggelspree, also etwa 250 Meter vom Abzweig aus der SOW entfernt.[2] GeschichteAm 1. Oktober 1886 wurde auf dem Gelände der Königlichen Wasserbau-Inspektion Fürstenwalde ein Baubüro eröffnet.[3] Von dort aus wurden die weiteren Baumaßnahmen koordiniert. Das Ziel war, bei Bau des Seitenkanals von der Müggelspree zum Seddinsee die Wasserhaltung und Erhaltung der Schiffbarkeit sicherzustellen.[4] Am 18. Oktober 1887 erfolgte die Grundsteinlegung für den Kanalbau, der 1891 eröffnet wurde. In dieser Zeit errichteten Handwerker im Jahr 1890 die Schleuse Große Tränke. Die Schleuse wies eine nutzbare Kammerlänge von 59,40 m bei einer Breite von 8,60 m in den Häuptern sowie 9,60 m in den Kammern auf. Die Wassertiefe betrug 2,50 m über dem Drempel. Um Fischen das Aufsteigen gegen das Wehr zu ermöglichen, errichteten Handwerker weiterhin eine Fischtreppe. Da die Schleusenanlage bereits nach wenigen Jahren die Grenze ihrer Kapazität erreicht hatte, wurde eine Verbreiterung des Kanalbetts sowie eine Verlängerung der Schleusenkammern erforderlich. Zwischen 1910 und 1912 errichteten Handwerker daher am nördlichen Ufer eine zweite Schleusenkammer. Durch diese Kapazitätserweiterung mussten sowohl der Kanal wie auch die Schleusen nochmals ausgebaut werden. Um einen Neubau in Fürstenwalde zu vermeiden, entschieden sich die Ingenieure dazu, die im Unterhaupt der Südkammer vorhandenen Stemmtore durch ein Hubtor zu ersetzen. Damit wurde eine Länge von 67,50 m bei einer Breite von 9,60 m realisiert. Das alte und enge Bauwerk stellte für die Berufsschifffahrt ein Schifffahrtshindernis dar. Sie wurde in früherer Zeit nur bei sehr hohen Hochwasserständen der Spree genutzt, da es dann notwendig war, die Wasserhaltung talwärts (in Richtung Westen) bis zur Schleuse Wernsdorf vor Überflutung zu schützen. Weiterhin wurde durch die Staustufe die Fließgeschwindigkeit im spreegeprägten Kanalabschnitt vorteilhaft für die damalige Schleppschifffahrt verringert. In der Praxis zeigte es sich jedoch, dass der Wasserstand zunehmend ausgeglichen war und Hochwasser kaum noch auftraten. Die Schleusentore standen daher über weite Zeiträume im Jahr offen und wurden in den 1950er Jahren außer Betrieb genommen. Das Wasser- und Schifffahrtsamt entschloss sich daher zu einem Abriss der Schleusenanlage. In den Jahren 2004 und 2005 wurde das Hubtor entfernt und die Schleusenkammern abgerissen. Wehr Große TränkeUm bei eventuellen Niedrigwasser der Spree in früheren Zeiten die Schleusen dennoch betreiben zu können und die Schiffbarkeit der Wasserstraße zu gewährleisten, entstand eine Stauanlage in der Müggelspree. Das Wehr Große Tränke wurde zur Wasserhaltung in der Spree-Oder-Wasserstraße im Jahre 1890 beim Bau des Seitenkanals, des knapp 24 Kilometer langen westlichen Abschnitts des Oder-Spree-Kanals von der Müggelspree zum Seddinsee notwendig. Bis zum Ende der 1990er Jahre versah es seinen Dienst, musste dann aber durch eine neue Anlage mit drei Wehrfeldern ersetzt werden. Am 18. Dezember 1997 wurde das neue Wehr in Betrieb genommen und 2007 um eine Fischtreppe östlich der Wehranlage erweitert. Über den Fischpass (52° 22′ 6,1″ N, 13° 59′ 51,2″ O ) führt eine ebenfalls 2007 erbaute Balkenbrücke mit zwei Feldern aus Stahlbeton.[5] AufbauDer Neubau besteht aus drei Wehrfeldern. Im westlichen Feld reguliert eine Fischbauchklappe den Oberwasserspiegel. In den beiden anderen Feldern kommen Tafeln zum Einsatz. Unterhalb des Wehrs brachten die Ingenieure ein Sturzbett an, das aus Granitsteinen die in Beton eingegossen wurden besteht und mit Spundwänden aus Stahl eingefasst ist. Damit wird das überströmende Wasser gebrochen. Eine Bootsschleppe ermöglicht Sportbooten den Durchgang von der Fürstenwalder Spree zur Müggelspree. Literatur
WeblinksCommons: Schleuse und Wehr Große Tränke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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