Schilling-TestMit dem Schilling-Test (nach dem 1953 geborenen Robert F. Schilling benannt) kann die Aufnahme von Vitamin B12 im Dünndarm bestimmt werden. DurchführungDer Patient wird gebeten, die Harnblase zu entleeren. Mit Beginn des Versuches beginnt die 24-stündige Sammlung des Urins. Dem Patienten wird 1 µg durch 57Co radioaktiv markiertes Vitamin B12 oral verabreicht. Das markierte Vitamin B12 wird normalerweise im Dünndarm in das Blut aufgenommen. Eine Stunde nach der oralen Gabe des markierten Vitamins werden dem Patienten 1000 µg nicht markiertes Vitamin B12 intramuskulär injiziert. Dadurch wird das markierte Vitamin von den Bindungsproteinen verdrängt, eine Ablagerung in der Leber verhindert und die Ausscheidung über den Harn provoziert. Dann wird die vorhandene Menge an radioaktivem Vitamin B12 im gesammelten Urin gemessen. Wichtig bei der Durchführung ist das Absetzen aller Medikamente, die die Aufnahme von Vitamin B12 beeinträchtigen können. Ein ausreichender Abstand zu anderen Untersuchungen mit radioaktiv markierten Isotopen muss gewährleistet sein. Jodhaltige Kontrastmittel können die Strahlung von 57Co vermindern. Beurteilung
BedeutungDer Schilling-Test ist im klinischen Alltag heute praktisch obsolet. Er wurde von dem Nachweis von Autoantikörpern gegen Intrinsic Factor und Belegzellen verdrängt, welcher einfacher durchführbar ist und ohne Strahlenbelastung auskommt. Diese Antikörper-Tests weisen jedoch nur eine perniziöse Anämie nach, Vitamin B12-Resorptionsstörungen anderer Ursache werden nicht erfasst.[1] Weblinks
Einzelnachweise
|