Schiffswerft Karcher
Die Schiffswerft Karcher ist eine 1864 gegründete Binnenschiffswerft im baden-württembergischen Freistett. Haupttätigkeit ist die Wartung und Reparatur von Schiffen und Motoren, der Neubau spielt eine untergeordnete Rolle. GeschichteDie Gründung der Werft erfolgte 1864 durch Georg Karcher, der Sitz befand sich in Rheinau. Der kleine Betrieb stellte zunächst Holzkähne für die Fischerei der Region her. Holzkähne vom Typ Weidling (Bootstyp) wurden noch bis mindestens Ende der 1940er Jahre hergestellt.[1] Um 1890 kamen größere Wasserfahrzeuge von bis zu 30 Meter Länge dazu, die bei der Rheinregulierung und bei Arbeiten an Uferbefestigungen zum Einsatz kamen. Erweitert wurde das Angebot an Neubauten durch Pénichen, deren Größe maximal 38,5 Meter betragen durfte, um auf den Kanälen und Schleusen von Elsaß-Lothringen und Frankreich eingesetzt werden zu können.[2] Die Umstellung vom Holz-Schiffbau auf den Stahl-Schiffbau nahmen die Söhne des Werftgründers 1929 vor. Gleichzeitig wurden Dieselmotoren als Schiffsantrieb eingeführt. Wenige Jahre später, 1932, verlegten sie den Betrieb innerhalb von Rheinau, um die Werft zu vergrößern. Der Standort an Rheinkilometer 308 in Nähe der Schleuse Gambsheim besteht bis heute.[2] Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der im Krieg zerstörte Betrieb wieder aufgebaut. Die Haupttätigkeiten bildeten zunächst die Reparatur von Binnenschiffen und Umbauten von Schleppkähnen zu Gütermotorschiffen.[3] In den 1950er bis 1970er Jahren entstand daneben eine Anzahl von Schleppbooten, Schleppkähnen und Kiesschuten[2] sowie 1959 das Hotelschiff Peter Schlott[4] und 1976 das Fahrgastschiff Wikinger II.[5] Inzwischen spielen Neubauten im Werftbetrieb eine untergeordnete Rolle. Die Haupttätigkeiten bilden Reparaturen an Güter-, Tank- und Fahrgastschiffen, daneben auch von Behördenfahrzeugen und Sportbooten.[6] Daneben betreibt die Werft neben dem Betrieb einen Yachthafen und ergänzend ein Winterlager.[7] AusstattungZur Ausstattung der Werft gehört eine Querhelling, auf der Schiffe mit einer Länge von bis zu 110 Metern und einem Gewicht von bis zu 1500 Tonnen in zwei Reihen an Land gezogen werden können. Beidseits der Helling befindet sich je ein Schiffsanleger, an denen gleichzeitig gearbeitet werden kann. Die Werft hat zwei Turmdrehkräne mit einer Traglast von jeweils 10 Tonnen. Darüber hinaus verfügt die Werft über Dreherei, Schlosserei, Werkstätten für den Rohrleitungsbau, Schreinerei und Schweißerei.[6] Ergänzt wird die Ausstattung des Betriebes durch einen kleinen Werftschlepper, der zum Bugsieren der Schiffe am Werftgelände dient.[8] Im Jahr 2015 arbeiteten 15 Mitarbeiter auf der Werft.[9] Bauliste (Auswahl)Eine Bauliste der Werft liegt bislang nicht vor. Nachgewiesen sind Neubauten folgender Boote und Schiffe:
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
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