SchanzkleidDas Schanzkleid, auch Schanzkleidung oder Verschanzung, ist eine vollständige oder in Teilen verbaute Fortsetzung der Bordwand oberhalb des Oberdecks eines Schiffes. Es hatte auf Segelkriegsschiffen eine taktische Schutzfunktion im Gefecht mit anderen Schiffen sowie eine Schutzfunktion vor Wellengang und Wind und ist somit auch heute noch auf zivilen und militärischen Schiffen anzutreffen. DefinitionIn Literatur aus dem 18. Jahrhundert wird das Schanzkleid wie folgt definiert:
Eine weitere Definition des Schanzkleides aus dem 19. Jahrhundert lautet:
Eine moderne Definition geht beim Schanzkleid eines Schiffes von
aus.[3] Das Schanzkleid ist insofern eine Sonderform der sonst offenen Reling. Es hat nicht nur wie die Reling die Funktion einer Brüstung (Absturzsicherung), sondern es hat am Bug vor allem die Aufgabe, im Seegang überkommendes Wasser abzuweisen. Dies ist bei Schiffen, die bauartbedingt kein geschlossenes Deck aufweisen, für die Sicherheit, z. B. Kenterstabilität, erforderlich, beispielsweise bei Open-Top-Containerschiffen. Bei Seegangs-Modellversuchen in Schiffbau-Versuchsanstalten gehört es standardmäßig mit zum Versuchsprogramm zu messen, wie viel Wasser pro Zeitspanne an Deck gelangt, um zu prüfen, ob das Schanzkleid am Bug hoch genug ist und weit genug nach hinten reicht. Ein Schanzkleid kann mit Speigatten versehen sein, um übergekommenes Wasser abzuleiten. Eine weitere Aufgabe des Schanzkleides ist die Aufnahme von Spannungen, welche durch die Biegung des Rumpfes entstehen. Im weiteren Sinne versteht man unter dem Schanzkleid auch eine mit Segeltuch bespannte Reling seetüchtiger Yachten. Als Schanz wird auch das Achterdeck von Kriegsschiffen bezeichnet. Der Ausdruck leitet sich ab von den Achterkastellen der Karacken. Dies waren massive Deckshäuser, die es Besatzung und Passagieren ermöglichten, im Falle eines Angriffes sich darin zu „verschanzen“. Nachweise/AnmerkungenLiteratur
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