Die Stadt liegt etwa 110 km nordöstlich der Oblasthauptstadt Iwanowo am linken Ufer der Wolga, gegenüber der Stadt Kineschma. Sie ist nicht zu verwechseln mit der Stadt Sawolschje in der benachbarten Oblast Nischni Nowgorod.
Sawolschsk ist Verwaltungszentrum des gleichnamigen Rajons.
Geschichte
Der Ort entstand in der Mitte des 19. Jahrhunderts als Stadtteil des am gegenüberliegenden Wolgaufer (Sawolschje von russisch sa Wolgoi für hinter der Wolga) gelegenen Kineschma, als hier eine Weberei für Baumwollstoffe errichtet wurde. 1871 ging eine Chemiefabrik (für Schwefelsäure) in Betrieb.
1934 wurde der Stadtteil als Sawolschje selbständige Siedlung, die am 4. Oktober 1954 das Stadtrecht unter dem heutigen Namen erhielt. Am 9. Oktober 1968 wurde die Stadt Verwaltungszentrum eines neu gegründeten Rajons.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr
Einwohner
1939
12.117
1959
15.487
1970
16.718
1979
17.101
1989
16.530
2002
13.455
2010
12.045
Anmerkung: Volkszählungsdaten
Kultur und Sehenswürdigkeiten
In Sawolschje ist die Epiphanias-Kirche (церковь Богоявления/zerkow Bogojawlenija) von 1779 erhalten. Im nahegelegenen Dorf Bredichino liegt der ehemalige Landsitz des bedeutenden Astronomen Fjodor Bredichin. Das dortige, ihm gewidmete Museum brannte allerdings 1994 nieder.
Im 15 Kilometer entfernten Dorf Wosdwischenje steht die Kreuzerhöhungskirche (Крестовоздвиженская церковь/Krestowosdwischenskaja zerkow) von 1790.
Wirtschaft und Infrastruktur
Neben Werken der chemischen Industrie (Farben, Kunststoffe) gibt es in Sawolschk Unternehmen der Lebensmittel-, Textil- und holzverarbeitenden Industrie.
Sawolschsk ist über die Straße R101 nach Ostrowskoje an das Straßennetz der Oblast Kostroma angeschlossen. Eine Brücke in das benachbarte Kineschma gibt es nicht, sodass keine feste Verbindung zum Straßennetz sowie zur Eisenbahnstrecke Iwanowo–Kineschma am rechten Wolgaufer besteht.
↑ abItogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)