SaumschlagDer Saumschlag bezeichnet in der Forstwirtschaft ein Ernteverfahren zur Verjüngung des Waldes. Dabei werden zunächst nur Teilflächen in Streifenform verjüngt, um bewusst Baumarten mit bestimmten ökologischen Ansprüchen zu fördern. Säume (Saum= Randbereich eines Waldes) mit Breiten von 30 bis 50 Meter werden in Abständen von fünf bis zehn Jahren hintereinander kahlgeschlagen. Grundsätzlich ist der Zeitraum, in dem der Saum vorangetrieben wird, abhängig von dem Einschlagbedarf des jeweiligen Betriebes und von dem Voranschreiten der natürlichen Verjüngung. Die kahlgeschlagenen Säume können entweder mittels Naturverjüngung, jedoch auch mittels Pflanzung neu aufgeforstet werden. Weitere kombinierte Verjüngungsverfahren des Saumschlags sind der Saumschirmschlag und der Saumfemelschlag. GeschichteDie Verjüngungsform im Randbereich eines Waldes war schon in der Vergangenheit gelegentlich praktiziert worden. Der württembergische Forstmann Christof Wagner (1912) nutzte diese Verjüngungsform jedoch zum ersten Mal intensiver und entwickelte daraus zum ersten Mal ein in sich geschlossenes waldbauliches System, den „Blendersaumschlag“. VerjüngungszielMit dem Verfahren können Mischbestände aus Schatt-, Halbschatt-, und Lichtbaumarten verjüngt werden unter Beachtung der räumlichen Ordnung zur Vermeidung von Fällungs- und Rückeschäden.[1] Ökologische BedingungenDurch die saumartigen Kahlschläge sind die Verjüngungsflächen noch durch eine Seite des Waldes vor unterschiedlichen Wetterbedingungen geschützt. Die Wirkung des seitlichen Schutzes hängt selbstverständlich stark vom Großklima, von der Geländegestalt, von der Höhe des vorgelagerten Bestandes und den ihn bildenden Baumarten, von der Breite des Saumes und von dessen Orientierung im Gelände ab.[2] Ein Verjüngungssaum in südwestlicher Richtung ist einer deutlich höheren Strahlungs- und Windeinwirkung ausgesetzt, als ein Saum in Richtung Nordosten. Um den negativen Einflüssen der Sonne und des Windes zu entgehen, wird der Saumschlagbetrieb von Norden, Nordosten und Osten her durchgeführt. Innerhalb des kahlgeschlagenen Saumes lassen sich drei Zonen unterscheiden. Zum einen die Zone unmittelbar am Waldrand des Altholzes, welche gut vor Sonne und Wind geschützt ist, und somit geeignet ist für Schattenbaumarten. Zum anderen die darauf folgende Zone als mittlere Fläche des kahlgeschlagenen Saumes, in der die Jungpflanzen schon deutlich mehr der Sonne und dem Regen ausgesetzt sind, jedoch immer noch vor Wind geschützt sind und einer verminderten Frostgefahr ausgesetzt sind. Die letzte Zone, im äußersten Bereich des Saums, gleicht hingegen stark den Verhältnissen einer Freifläche. Diese Zone ist besonders gut für Lichtbaumarten, frostharte und raschwüchsige Holzarten geeignet. Die erste Zone bildet den Innensaum und die dritte Zone den Außensaum eines Saumschlags. Vor- und NachteileNach Burschel und Huss wird der Saumschlag folgendermaßen gewertet:[3] Vorteile
Nachteile
Literatur
Einzelnachweise
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