San-Fraterno-Klasse
Die San Fraterno-Klasse war eine Gruppe von zehn Öltankschiffen. Sie waren mit Beginn ihrer Indienststellung direkt vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges die größten Öltanker weltweit. GeschichteHintergrundDie Royal Navy befand sich in den Jahren 1911/12 mitten in der Umstellung ihrer Schiffe von Kohle- auf Ölfeuerung. Weetman Pearson, der spätere Lord Cowdray und Eigner der britischen Pearson-Gruppe mit starkem Geschäftsinteresse im mittelamerikanischen, besonders im mexikanischen Raum (Aguila (Mexican Eagle) Oil Company), erhielt von der Admiralität den Auftrag zum Aufbau der nötigen Produktionsinfrastruktur sowie einen langfristigen Liefervertrag über große Mengen Treiböl. Dazu gründete Pearson eine Londoner Tochterfirma, die Eagle Oil Transport Company und bestellte sechs Schiffe mit jeweils 9000 Tonnen Tragfähigkeit, der San-Dunstano-Klasse und zehn Schiffe mit jeweils 16.000 Tonnen Tragfähigkeit, die San-Fraterno-Klasse. LebensläufeDie Schiffe hatten bemerkenswert unterschiedliche Lebensläufe. Sieben Schiffe wurden bereits im Ersten Weltkrieg torpediert, fünf davon versenkt. Drei der torpedierten Schiffe wurden eingeschleppt oder nach dem Krieg gehoben und später zu Walkochereien umgebaut. Auch das Typschiff San Fraterno war unter den torpedierten, sie sank aber erst Jahre später, 1927 bei Carlos Island. Ab 1919 wurden die verbleibenden Schiffe unter Shell-Farben in der Rohöl- und Produktenfahrt beschäftigt. Die Hälfte der Klasse, die San Gregorio, die San Jeronimo, die San Lorenzo, die San Nazario und die San Patricio wurden Ende der 1920er Jahre zu Walfangmutterschiffen umgebaut. Während des Zweiten Weltkriegs entkamen zwei von ihnen, die Thorshammer und die Southern Empress im Januar 1941 einer Kaperfahrt des deutschen Hilfskreuzers Pinguin. Mehrere andere Schiffe der Klasse gingen im Zweiten Weltkrieg verloren, aber drei erlebten auch die Zeit nach 1945. Von ihnen wurden zwei in den 1950er Jahren abgebrochen, darunter auch die San Melito, das einzige Schiff, das während seiner gesamten Einsatzzeit bei der Eagle Oil verblieb. Das letzte Schiff, das seine Reise zur Abwrackwerft antrat, war die norwegische Walkocherei Thorshammer, die ehemalige San Nazario. Sie erreichte am 6. September 1962 den Abbruchbetrieb C. N. Santa Maria in La Spezia. TechnikBeim Bau galten die Schiffe als größte Tankschiffe weltweit. Sie verfügten über 24 Ladetanks, die mit Längs- und Querschotten unterteilt waren. Die Tanks waren mit Heizschlangen beheizbar, um auch zähflüssige Öle transportieren zu können. Die Pumpenleistung betrug 1200 Tonnen pro Stunde. Die Kessel der Schiffe mit Dampfmaschinenantrieb wurden trotz der Ölladung bemerkenswerterweise mit Kohle befeuert[1]. Die Geschwindigkeit der San-Fraterno-Tanker betrug rund zehn Knoten. Die Schiffe
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
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