Nach dem Studium des Talmuds in Hannover und Frankfurt wurde er von Nathan Adler ordiniert. Meyer studierte vom 29. April 1839 bis zum Sommersemester 1841 Philosophie an der Universität Bonn[1] und wurde dort promoviert.
Nachdrücklich setzte sich Meyer für die rechtliche Gleichstellung der Juden im Königreich Hannover ein. Er engagierte sich über die hannoversche Gemeinde hinaus für die Einheit des Judentums gemäß dem Wahlspruch: „Frieden, Frieden dem Fernen wie dem Nahen.“[5]
Bis 1862 wohnte und amtierte er im Dachenhausenpalais in der Calenberger Neustadt.
Nach der preußischen Annexion 1866 setzte er sich erfolgreich für die Beibehaltung des Systems der Landesrabbinate ein. Nach seiner Entscheidung im „Fall Thorner“, in welchem es um die Frage des synagogenrechtlichen Status von Kindern aus Mischehen ging, wurde er angewiesen, kein kirchenrechtliches Amt mehr zu bekleiden.[1]
Er war verheiratet mit Lina (geborene Sießkind) und hatte mit dieser fünfzehn Kinder.[6]
Samuel Ephraim Meyer ist auf dem, von ihm angelegten, jüdischen Friedhof An der Strangriede bestattet. Sein Grab ist heute das älteste Ehrengrab des Friedhofs.[7]
Literatur
Wilhelm Rothert (Hrsg.): Hannoversche Biographie. Bd. 1: Hannoversche Männer und Frauen seit 1866. Hannover 1914, S. 357.
The Jewish Encyclopedia. A descriptive record of the history, religion, literature, and customs of the jewish people form the earliest times. Hrsgg. von Isidore Singer, New York 1901–1906; Bd. 8, S. 527.
Peter Schulze: Beiträge zur Geschichte der Juden in Hannover (= Hannoversche Studien, Bd. 6), Hannover 1998, S. 81–101.
Peter Schulze: Meyer, (10) Samuel Ephraim. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 441.
Eintrag MEYER, Samuel, Dr. In: Michael Brocke und Julius Carlebach (Herausgeber), bearbeitet von Carsten Wilke: Biographisches Handbuch der Rabbiner. Teil 1: Die Rabbiner der Emanzipationszeit in den deutschen, böhmischen und großpolnischen Ländern 1781–1871. K·G·Saur, München 2004, ISBN 3-598-24871-7, S. 664f.
↑ abcdEintrag MEYER, Samuel, Dr. In: Michael Brocke und Julius Carlebach (Herausgeber), bearbeitet von Carsten Wilke: Biographisches Handbuch der Rabbiner. Teil 1: Die Rabbiner der Emanzipationszeit in den deutschen, böhmischen und großpolnischen Ländern 1781–1871. K·G·Saur, München 2004, ISBN 3-598-24871-7, S. 664f.
↑Historische Kommission für Niedersachsen und Bremen: Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte, Band 60. A. Lax, 1988, S.404.
↑Peter Schulze: Beiträge zur Geschichte der Juden in Hannover Band 6 von Hannoversche Studien. Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1998, ISBN 3-7752-4956-7.
↑Eintrag Meyer, Samuel Ephraim in: Klaus Mlynek,Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.): Stadtlexikon Hannover: Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, Hannover 2009, ISBN 978-3-8426-8207-8, S.441.
↑Renate Rocholl, Gertrud Wedell, Eberhard George Wedell: Vom Segen des Glaubens: Aufzeichnungen über das Leben und Wirken von Gertrud und Hans Wedell Band 7 von Schriften des Archivs der Evangelischen Kirche im Rheinland, Archiv der Evangelischen Kirche im Rheinland (Düsseldorf). Evangelische Kirche im Rheinland, 1995, ISBN 3-930250-06-3, S.2.
↑Michael Brocke, Christiane E. Müller: Haus des Lebens: jüdische Friedhöfe in Deutschland. Reclam, 2001, ISBN 3-379-00777-3, S.191.