Samarkand – Schnittpunkt der Kulturen
Samarkand – Schnittpunkt der Kulturen[1] ist eine von der UNESCO gelistete Stätte des Weltkulturerbes in Usbekistan.[2] Die Welterbestätte umfasst den historischen Stadtkern (Schahrestan) der Stadt Samarqand. HintergrundAfrasiab, der Vorläufer von Samarqand, wurde etwa 750 v. Chr. gegründet und war der Hauptort der historischen Region Sogdien. Durch den Handel mit den nördlichen und östlichen Regionen und ihre Lage an der Seidenstraße zu Wohlstand gekommen, wurde die Stadt 1220 durch die Truppen von Dschingis Khan erobert und zerstört. Aus der Zeit vor dem Mongoleneinfall ist kein Bauwerk erhalten, Ausgrabungen haben aber Teile alter Gebäude zum Vorschein gebracht. Erst im 14. Jahrhundert wurde die Stadt unter dem Namen Samarqand wieder neu aufgebaut, aber nicht an der alten Stelle, sondern etwa 1 km südwestlich des alten Siedlungshügels. Der mongolische Herrscher Timur machte Samarqand 1369 zur Hauptstadt seines Großreichs. EintragungSamarkand – Schnittpunkt der Kulturen wurde 2001 aufgrund eines Beschlusses der 25. Sitzung des Welterbekomitees als vierte Weltkulturerbestätte in Usbekistan in die Liste des UNESCO-Welterbes eingetragen.[3] Die Welterbestätte umfasst eine Fläche von 1123 Hektar und ist von einer 1369 Hektar großen Pufferzone umgeben. Der eigentliche Schutzbereich ist aus fünf voneinander getrennten Zonen zusammengesetzt: der archäologischen Ausgrabungsstätte Afrasiab (229 ha), dem mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Stadtgebiet (841,5 ha), Ulug Begs Observatorium (19,5 ha), den Ensembles Abdi-Darun und Ishrat-Khona (26,3 ha) und der Namazgoh-Moschee (6,7 ha).[4] In der Begründung für die Eintragung heißt es unter anderem:[2]
Die Eintragung erfolgte aufgrund der Kriterien (i), (ii) und (iv).[2]
Auch wenn für Eintragung als Weltkulturerbe nicht einzelne Gebäude maßgeblich waren, sondern die Gesamtbedeutung der Stadt als Schnittpunkt alter Kulturen, werden in der Zusammenfassung des Beschlusses zur Eintragung einige Einzelbauwerke und Bauwerksensembles besonders hervorgehoben.[2] Darunter befinden sich vor allem der Registan mit seinen Madrasas, der Ulugbek-Madrasa, der Sher-Dor-Madrasa und der Tilya-Kori-Madrasa, sowie der Komplex aus Bibi-Chanum-Moschee und Bibi-Chanum-Mausoleum. Weiter erwähnt sind die Nekropole Shohizinda, das Gur-Emir-Ensemble und das Rukhabad-Ensemble sowie die Reste von Ulug Begs Observatorium.
WeblinksCommons: Samarkand – Crossroad of Cultures – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
Koordinaten: 39° 39′ 9″ N, 66° 58′ 12″ O |