Salomo Buber – Sohn des Rabbiners Isaiah Abraham Buber[1] – war Getreidehändler, Verwaltungsrat verschiedener Kreditinstitute und Banken (in Anerkennung seiner diesbezüglichen Verdienste erhielt er die Titel Handelskammerrat, dann Kaiserlicher Rat), Großgrundbesitzer und Eigentümer von Phosphatgruben. Er war daneben eine führende Persönlichkeit in der Verwaltung der jüdischen Gemeinde sowie vieler jüdischer und nichtjüdischer, vor allem wohltätiger Organisationen Lembergs, aber auch überregionaler Vereinigungen.
Sein wissenschaftliches Interesse auf dem Gebiet der jüdischen Geschichte und der jüdischen Literatur war bereits in früher Jugend – unter dem Einfluss der Lektüre Krochmals, Rapoports, besonders aber Zunzens – erwacht, und sein erklärtes Ziel, bei dessen Verfolgung er keine Kosten und Mühen scheute, war es, eine maximale Anzahl nur handschriftlich überlieferter haggadischer Sammelwerke und Midraschim für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Manuskripte und seltenen Ausgaben ließ er abschreiben oder bearbeiten und versah sie mit Einleitungen und Anmerkungen, die auf diese Weise Quellenmaterial der Zukunft erhielten und andererseits literar- und geistesgeschichtlich erschlossen.
Seine dadurch gewonnenen Erkenntnisse, die breite Zustimmung unter jüdischen Gelehrten fanden, publizierte er in verschiedenen Zeitschriften (Jeschurun, Haschachar, Hameliz, Ha-Maggid etc.) sowie in Festschriften und anderen Sammelwerken.
Ausgaben (Auswahl)
Erscheinen oder Entstehungszeit bekannt
Pesiqta de Raw Kahana, Lyck 1868
Midrasch Lekach tob (Pesikta sutarta), ein agadischer Commentar zum ersten und zweiten Buche Mosis von R. Tobia ben Elieser, Wilna 1884
Jeruschalaim ha-benuja, Jerusalem 1906 (Sammlung von – literargeschichtlich sehr problematischen – Zitaten mittelalterlicher Autoren aus heute nicht mehr vorhandenen Teilen – Qodaschim und Toharot – des pal. Talmuds)