Salimbeni (Familie)

Die Salimbeni waren eine alte sienesische Familie, die ursprünglich auf der Seite der Ghibellinen standen und erbitterte Feinde der Tolomei waren.

Rot, mit drei goldenen Rauten, 2.1

Geschichte

Palazzo Salimbeni, heute Sitz der Monte dei Paschi

Die Familie war im Siena des 13. und 14. Jahrhunderts von großer politischer und wirtschaftlicher Bedeutung und wurde durch den Handel mit Getreide und Gewürzen in der Maremma reich. Als Stammvater wird ein Giovanni angesehen, der im 13. Jahrhundert in Vallerozzi lebte, obwohl einige Historiker die Familie auf einen legendären Salimbene zurückführen, der 1097 mit einem Kontingent von etwa tausend Sienesen unter der Führung von Bonifazio Gricci[1] am ersten Kreuzzug und 1098 an der Eroberung von Antiochia teilnahm, wo er später zum Patriarchen ernannt werden sollte, das Amt aber ablehnte.[2][3]

In Siena und Umgebung besaßen die Salimbeni zahlreiche Burgen, Paläste und Türme. Der Stammsitz der Familie war bis Anfang des 15. Jahrhunderts das Castellare, heute bekannt als Palazzo Salimbeni und Sitz der Banca Monte dei Paschi.

Die erbitterte Rivalität mit der Familie Tolomei artete oft in blutige Kämpfe aus. Der Hauptzweig starb im 16. Jahrhundert aus. Ein weiterhin bedeutender, von Bartolino Salimbeni gegründeter Nebenzweig, überlebte und wanderte im 14. Jahrhundert nach Florenz aus.

Namhafte Mitglieder

Literatur

  • Roberta Mucciarelli: Salimbeni. In: Raffaele Romanelli (Hrsg.): Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Band 89: Rovereto–Salvemini. Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 2017.
  • Alessandra Carniani: I Salimbeni, quasi una signoria: tentativi di affermazione politica nella Siena del ’300. Editore Protagon, Siena 1995, ISBN 88-8024-090-0.

Einzelnachweise

  1. Girolamo Gigli: Diario Senese. 2. Auflage. Band 1. G. Landi e N. Alessandri, Siena 1854, S. 309 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Franco Salimei: I Salimbeni di Siena. Editalia, 1986.
  3. Umberto Bosco: Enciclopedia dantesca. Band 4. Istituto della Enciclopedia italiana, 1970, S. 1075.