SaisondimorphismusUnter Saisondimorphismus (Saison, siehe Jahreszeit + di (zwei) + morphismus, Gestalt, siehe Morphologie) versteht man das saisonale Auftreten von zwei deutlich verschiedenen Erscheinungsformen oder Trachten bei einer Art. Es gibt eine Reihe von Gründen für die Ausbildung eines Saisondimorphismus. Dabei kann es sich bei Tieren um einen Farbwechsel handeln, als tarnende Anpassung an eine sich verändernde Umgebung (Hermelin) oder um einen Wechsel der körpereigenen Wärmedämmung oder um eine Kombination, oder um eine Balztracht (Hochzeitskleid wie beim männlichen Kragenhuhn, Geweih männlicher Hirsche, rote Bauchfärbung mancher Wassermolche) oder bei alljährlichem Habitatwechsel spezielle Anpassungen der äußeren Gestalt (Wassertracht / Landtracht vieler Molche). Parallel mit der morphologischen Veränderung kann sich auch das Verhalten saisonal ändern (Balz, Nahrungspräferenz, Zugverhalten, Ruhephasen, Nestbau, Habitatpräferenz, präferierte Gruppengröße u. a.).[1] Bei vielen Laubbäumen kann das Blattwerk zeitweise entfallen, beispielsweise um die winterliche Schneelast zu verringern oder um die Verdunstung während der Trockensaison im Trockenwald oder tropischen laubabwerfenden Wald zu minimieren. Maßgeblich für die Einleitung des Saisondimorphismus sind in den Gemäßigten Zonen die Intensität der Ultraviolettstrahlung, die Tageslichtlänge und der Temperaturverlauf,[2] in Trockenzonen die Humidität von Luft und/oder Boden. Der Wechsel zwischen Winter- und Sommerkleid (Fellwechsel, Gefiederwechsel) kann durch das Auftreten mindestens zweier Generationen einer Art innerhalb eines Jahres verursacht werden. Hierbei unterscheiden sich diese innerhalb der Jahreszeiten in ihrer Erscheinungsform (zum Beispiel Körpergröße, Farbe) deutlich voneinander. Ein Beispiel hierzu ist das Landkärtchen. Saisonaler Dimorphismus kann auch an einzelnen Individuen auftreten. Lebensraumtypisch für Zwergsträucher der Phrygana ist die Ausbildung saisonal unterschiedlicher Blattformen.[3] Siehe auchEinzelnachweise
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