Der Teufelstisch ist ein Pilzfelsen aus Buntsandstein, der an einen einbeinigen Tisch erinnert. Durch Erosion wurden die ihn umgebenden weicheren Oberflächenbestandteile abgetragen, während der harte Felskern stehen blieb. Gerade im Dahner Felsenland, wie die Region genannt wird, die dort nach Süden hin beginnt, sind derart auffällig geformte Felsen recht häufig.
Im Kaltenbacher Tale Ein Tisch von Felsen steht. Dort saß der Teufel beim Mahle. Hört, wie die Sage geht:
Einst schritt in jenem Walde
Durch nächt’ges Dunkel schnell
Hinauf die Bergeshalde
Ein finsterer Gesell.
Hell lodert in seinen Blicken
Unheimlich wilde Hast.
Nun will er sich erquicken,
Er schaut nach guter Rast.
Umsonst! Kein Stein zum Sitzen,
Kein Tisch zum nächt’gen Mahl.
Vor Zorn seine Augen blitzen
Hin über Berg und Tal.
Da – wie mit Blitzesschnelle
Packt jetzt zwei Felsen frisch
Der grimmige Geselle
Und stellt sie auf als Tisch.
Nachdem er dran gegessen,
Ging durch die Nacht er fort.
Den Tisch, wo er gesessen,
Den ließ er einfach dort.
Das war ein ängstlich Schauen
Des Morgens drunten im Tal!
Ein jeder sprach mit Grauen:
„Dort hielt der Teufel Mahl!“
Nur einer voller Zweifel
Die Andern hell verlacht:
„Ich geh“, spricht er, „zum Teufel
Zum Mahle dort heut Nacht!“
Man warnt ihn in der Runde,
Er lacht und geht. Vom Turm
Tönt laut die zwölfte Stunde –
Da! – Welch ein Wind! Ein Sturm?
Und jetzt? – Was ist geschehen?
Welch grässlicher Todesschrei!
Entsetzt die Lauscher stehen:
„Mit dem dort ist’s vorbei!“
Der Keckste nimmer weilte
Vorm Dorfe länger draus;
Er schlug ein Kreuz und eilte
Leis schauernd fort nach Haus.
Vertont wurde die Sage im Februar 2021 durch den Pfälzer Mundartdichter Hermann Josef Settelmeyer im Zusammenhang mit dem 30 Geotope³-Projekt der DGGV.[2]
Einzelnachweise
↑Fritz Claus: Sage vom Teufelstisch. In: Fröhlich Pfalz, Gott erhalt’s. Gedichte und Sagen, 2 Bände. Verlag Klein, Zweibrücken 1901.
↑Hermann Josef Settelmeyer: Mundart-Ecke. 15. Februar 2021, abgerufen am 28. August 2021.