Sabine Klamroth

Sabine Klamroth (* 10. August 1933[1] in Halberstadt) ist eine deutsche Juristin und Autorin.

Leben

Sabine Klamroth ist die Tochter Hans Georg Klamroths. Sie wuchs mit ihren Geschwistern in Halberstadt auf. Die Familie verließ ihre Heimatstadt nach dem Zweiten Weltkrieg 1948 und übersiedelte nach Braunschweig.

Sabine Klamroth studierte Sprachen und Rechtswissenschaften in Heidelberg, Berlin und München. Sie war lange als Rechtsanwältin in Heidelberg tätig und betreute als Chefredakteurin verschiedene juristische Fachzeitschriften, etwa die „Zeitschrift für das gesamte Lebensmittelrecht“ und „Wettbewerb in Recht und Praxis“.[2] In dieser Zeit verfasste sie auch mehrere Lehrbücher für juristische Laien.

Anfang der 1990er Jahre verkaufte Klamroth ihre Heidelberger Anwaltskanzlei. Sie kehrte nach Halberstadt zurück und betrieb dort zunächst in dem von Hermann Muthesius errichteten Haus ihrer Großeltern das Parkhotel Unter den Linden.[3] Bis 2002 war sie zudem als Rechtsanwältin zugelassen.

Viele Jahre beschäftigte sich Klamroth mit der Geschichte der Juden Halberstadts, das einst ein Zentrum des deutschen Judentums war. So wirkte sie 1995 an der Gründung der dortigen Moses-Mendelssohn-Akademie mit.[4]

Klamroths 2006 erschienenes und überregional beachtetes Buch „Erst wenn der Mond bei Seckbachs steht“ – Juden im alten Halberstadt beschreibt laut Christoph Dieckmann „pars pro toto“ am Beispiel Halberstadts, wie die „deutsch-jüdische Symbiose“ während des Dritten Reiches zerstört wurde.[5]

Klamroth ist die Schwester von Wibke Bruhns und die Großtante von Louis Klamroth.[6]

Ehrungen

2008 erhielt Klamroth den Kulturpreis der Stadt Halberstadt.[7]

Werke (Auswahl)

  • Eisenbahnfahrt von Jerewan nach Moskau. In: Frankfurter Hefte 26 (1971), S. 389–396
  • Lebensmittelrecht für den Einzelhandel. Deutscher Fachverlag, Frankfurt a. M. 1978 (zusammen mit Hans Weiss und Bettina Muermann)
  • Inhaltskontrolle von Finanzierungs-Leasing-Verträgen über bewegliche Gegenstände nach dem „Leitbild des Leasing-Vertrages“, In: Betriebs-Berater 1982, S. 1949ff.
  • Recht im Einkauf. Ed. Haberbeck, Lage 1982.
  • Tips zum Thema Allgemeine Geschäftsbedingungen. 3. Auflage. Frankfurt a. M. 1983
  • Abtretungsverbote in Allgemeinen Geschäftsbedingungen, In: Der Betrieb 1984, S. 1842ff.
  • Rechtskunde für Kaufleute. 3. Auflage. Gabler Verlag, Wiesbaden 1991. ISBN 3-409-03613-X (zusammen mit Reinhard Walter)
  • Vertragsrecht. Gabler Verlag, Wiesbaden 1991. ISBN 3-409-13967-2 (zusammen mit Reinhard Walter)
  • Sprachirrungen und -wirrungen, In: Ulrich Loewenheim, Thomas Raiser (Herausgeber), Festschrift für Fritz Traub, Frankfurt a. M. 1994. ISBN 3-87150-451-3. S. 193ff.
  • „Erst wenn der Mond bei Seckbachs steht“ – Juden im alten Halberstadt. Projekte-Verlag, Halle 2006. ISBN 978-3-86634-207-1
  • Erwirb es, um es zu verlieren – Notizen aus Ost und West zur Wendezeit. 2. Auflage. Projekte-Verlag, Halle 2008. ISBN 978-3-86634-488-4

Einzelnachweise

  1. Halberstadt gratuliert Sabine Klamroth zum 80. Geburtstag. (Memento vom 7. April 2016 im Internet Archive) (abgerufen am 22. August 2013).
  2. Ulrich’s international periodicals directory 1988-1989, S. 1977.
  3. Christoph Dieckmann: Rückwärts immer – Deutsches Erinnern. Ch. Links Verlag, Berlin 2005. ISBN 978-3-86153-350-4. S. 23ff; ders.: Time is on my side – Ein deutsches Heimatbuch. Ch. Links, Berlin 1995. ISBN 978-3-86153-093-0. S. 145ff.
  4. Willi Jasper, Joachim H. Knoll (Herausgeber): Preussens Himmel breitet seine Sterne ... – Festschrift zum 60. Geburtstag von Julius H. Schoeps. Georg Olms Verlag, Hildesheim etc. 2002. ISBN 3-487-11641-3. S. 309.
  5. Die Zeit Nr. 11 vom 8. März 2007, S. 57.
  6. Markus Lanz vom 6. Juli 2017 – ZDFmediathek. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. Juli 2017; abgerufen am 7. Juli 2017.
  7. Bekanntmachung der Stadt Halberstadt.