S. – Das Schiff des TheseusS. – Das Schiff des Theseus ist ein experimenteller Roman von Doug Dorst nach einer Konzeption von J. J. Abrams. Die beiden Autoren entwickelten mit diesem Roman ein raffiniertes Spiel mit mehrstimmig ineinander geschachtelter, fiktiver Autor-, Herausgeber- und Leserschaft. Dem äußeren Anschein nach liegt den realen Lesern ein gebrauchtes, 1949 erschienenes Buch aus einer Leihbibliothek vor, angeblich das Werk eines V. M. Straka, von einem fiktiven Übersetzer aus dem Tschechischen ins amerikanische Englisch übersetzt und mit einem Vorwort und vielen erläuternden Fußnoten versehen. Die Romanhandlung selbst dreht sich um die Suche des Titelhelden „S“ nach seiner Identität und persönlichen Geschichte. Daneben bietet das Buch einen Roman im Roman: über die Seiten des Werks sind unzählige handschriftliche Anmerkungen zweier ebenfalls fiktiver Leser verteilt, die sich in einer Art analogem Chat über ihre Lektüre-Erfahrungen, ihre Recherchen zur Identität des angeblichen Verfassers sowie über ihre persönlichen Gefühle und ihre Beziehung austauschen, die außerdem zur gegenseitigen Information verschiedene Materialien – Zettel, Briefe, Postkarten usw. – im Buch hinterlassen. HandlungDer Roman besteht aus mehreren Handlungsebenen. Das Buch in gedruckter Form ist der letzte Roman Das Schiff des Theseus des fiktiven, geheimnisvollen Autors V. M. Straka, übersetzt von F. X. Caldeira und veröffentlicht im Jahr 1949. Darin geht es um die Suche eines Mannes ohne Vergangenheit nach seiner Identität. Das Werk wurde von Caldeira mit einem Vorwort und etlichen Fußnoten versehen. Der Leser erfährt, dass die Identität des Autors Straka im Dunkeln liegt und sich etliche Verschwörungstheorien um seine Person ranken. Die Studentin Jen findet das Buch, welches darüber hinaus mit zahlreichen handschriftlichen Randbemerkungen beschrieben ist. Diese stammen von dem Doktoranden Eric, der zum Autor Straka forscht. Jen schreibt ebenfalls in das Buch. So entsteht nach und nach am Rand des Buches ein Dialog, in dem es um die Identität von Straka, Geheimcodes in den Fußnoten, die Beziehung zwischen Straka und Caldeira, das Leben nach dem College und die Liebe geht. Die neuen Informationen zu Straka, die die beiden herausfinden, scheinen jedoch nicht erwünscht zu sein. Der Dialog spinnt sich in mehreren Abfolgen durch das Buch und ist daher in verschiedenen Schriftfarben gehalten, um diese „Zeitebenen“ auseinanderhalten zu können. Dem Buch liegen zudem weitere Materialien wie Postkarten, Briefe, Landkarten und Zeitungsartikel bei, die weitere Hintergrund-Informationen zur Handlung geben. Viele der Geheimcodes in den Fußnoten werden gelöst, aber nicht alle. So ist es beispielsweise dem Leser überlassen, mit der beigelegten „Eötvös-Scheibe“ den Code des letzten Kapitels zu lösen. Außerhalb des BuchesIm Internet werden nach und nach weitere Informationen um den Roman und die Identität der Personen veröffentlicht mit weiteren Hinweisen zu den ungelösten Rätseln. So verweist eine Twitter-Nachricht[1] des Autors Dorst auf einen Tumblr-Post mit einem alternativen Ende.[2] Es gab einige Podcasts von „Radio Straka“,[3] die allerdings inzwischen (Stand 2021) nicht mehr verfügbar sind, sowie die Website „Dossier of V.M. Straka“ mit vielen Hintergrundinformationen.[4] Pressestimmen
Siehe auch
Textausgaben
Weblinks
Einzelnachweise
|