Die südostdeutsche Fußballmeisterschaft 1926/27 war die sechzehnte Austragung der südostdeutschen Fußballmeisterschaft des Südostdeutschen Fußball-Verbandes (SOFV). Die Meisterschaft gewannen zum sechsten Mal die Vereinigten Breslauer Sportfreunde in einem Entscheidungsspiel gegen den Breslauer FV 06-Stern mit 5:0, nachdem in der Endrunden-Tabelle Punktgleichheit herrschte. Durch den Gewinn dieser Verbandsmeisterschaft qualifizierten sich die Breslauer zum für die deutsche Fußballmeisterschaft 1926/27, bei der sie im Achtelfinale der SpVgg Fürth mit 1:3 unterlagen. Der Breslauer FV 06 qualifizierte sich als Vizemeister ebenfalls für diese Meisterschaft, schied jedoch auch bereits im Achtelfinale nach einer 0:3-Niederlage gegen den VfB Leipzig aus.
Die Fußballmeisterschaft wurde in diesem Jahr erneut in sechs regionalen Meisterschaften ausgespielt, deren Sieger für die Endrunde qualifiziert waren. In einige Bezirken gab es weitere regionale Aufteilungen der obersten Liga.
Die Bezirksliga Niederlausitz wurde in einer Gruppe ausgetragen. Der FV Brandenburg Cottbus wurde zum ersten Mal Niederlausitzer Meister und qualifizierte sich somit für die südostdeutsche Meisterschaftsendrunde.
Auf Grund Punktgleichheit gab ein Entscheidungsspiel zwischen dem Cottbuser SC und dem VfB Weißwasser. Das Ergebnis ist nicht überliefert, der Cottbuser SC setzte sich durch.
Die Sieger der drei zweitklassigen Gauligen trafen in einer Finalrunde aufeinander, um den Teilnehmer an den Relegationsspielen gegen den Achtplatzierten der Bezirksliga zu ermitteln.
Relegationsspiele:
Das Hinspiel fand am 8. Mai 1927 in Guben, das Rückspiel am 22. Mai 1927 in Cottbus statt.
Gesamt
Hinspiel
Rückspiel
1. FC Guben (Sieger Gauligen)
5:3
Cottbuser SC (Achter Bezirksliga)
1:1
4:2
A-Liga Oberlausitz
Die in diesem Jahr zu A-Liga Oberlausitz unbenannte Bezirksliga wurde mit folgendem Tabellenstand beendet. Der STC Görlitz wurde zum siebten Mal Oberlausitzer Fußballmeister.
Das Hinspiel fand am 13. März 1927 in Bunzlau, das Rückspiel am 20. März 1927 in Halbau und das Entscheidungsspiel am 3. April 1927 in Sagan statt.
Gesamt
Hinspiel
Rückspiel
3. Spiel
VfB Bunzlau (Letzter A-Liga)
8:6
SC Halbau (Teilnehmer B-Liga)
3:2
3:4
2:0
Bezirksliga Niederschlesien
Die Bezirksliga Niederschlesien wurde in dieser Saison in zwei Staffeln ausgespielt, deren Sieger zwei Entscheidungsspiele um die niederschlesische Meisterschaft austrugen. Am Ende setzte sich zum ersten Mal der VfB Liegnitz durch und begründete damit seine zukünftige Dominanz in Niederschlesien. Kein anderer Verein schaffte es mehr bis zur Abschaffung der Bezirksliga 1933, dem VfB Liegnitz die Meisterschaft streitig zu machen. Zur kommenden Spielzeit wurden beide Staffeln zusammengeschlossen.
Das Hinspiel fand am 13. Februar 1927 in Glogau, das Rückspiel am 20. Februar 1927 in Liegnitz statt.
Gesamt
Hinspiel
Rückspiel
SC Preußen Glogau (Sieger Abteilung B)
02:15
VfB Liegnitz (Sieger Abteilung A)
0:9
2:6
1. Klasse Mittelschlesien
Die mittelschlesische Meisterschaft wurde zuerst in vier Gauen ausgetragen, deren Sieger für die Finalrunde qualifiziert waren. Der Breslauer FV 06 wurden zum ersten und einzigen Mal Mittelschlesischer Meister. Mittelschlesien durfte als Verbandspokalsieger eine zusätzliche Mannschaft zur Endrunde um die Verbandsmeisterschaft melden. Hierzu gab es ein gesondertes Entscheidungsspiel.
Die Bezirksliga Oberschlesien wurde in dieser Saison erstmals in einer Gruppe ausgetragen, welche die SpVgg Vorwärts-Rasensport Gleiwitz gewann und somit Oberschlesischer Meister wurde.
Das Hinspiel fand am 13. Februar 1927 in Glatz, das Rückspiel am 20. Februar 1927 in Hirschberg statt.
Gesamt
Hinspiel
Rückspiel
SV Preußen Glatz (Sieger Ostkreis)
6:3
SV Hirschberg 1919 (Sieger Westkreis)
2:2
4:1
Endrunde
Die Endrunde um die Südostdeutsche Fußballmeisterschaft wurde in der Saison 1926/27 erneut als Rundenturnier ausgetragen. Qualifiziert waren die Sieger der 6 Bezirksklassen, der Titelverteidiger Breslauer SC 08 sowie die Vereinigten Breslauer Sportfreunde, da der Bezirk Mittelschlesien auf Grund des gewonnenen Verbandspokales einen weiteren Teilnehmer stellen durfte. Die Breslauer Sportfreunde wurden zum sechsten und letzten Mal südostdeutscher Meister.