Das „Amt zur Einrichtung der neuen Stadt Sénart“[4] hat unter der Federführung des Ministeriums für die Territorialplanung die Aufgabe, den Zusammenschluss der zehn Gemeinden umzusetzen.
Bevölkerung
Sénart hat auf einer Fläche von 12.560 Hektar zusammen mit Saintry und Morsang sur Seine nach der Volkszählung von 2008 114.196 Einwohner, was einer Bevölkerungsdichte von 909 Einw./km² entspricht; dies ist im Vergleich mit anderen Neuen Städten der Region wenig, obwohl die Bevölkerung seit Beginn der Maßnahme um den Faktor 5 angewachsen ist.
Die Regierung beschließt neue Städte im Umfeld von Paris zu schaffen, um das Bevölkerungswachstum im Ballungsraum in den Griff zu bekommen. Mit der Erstellung des ersten Plans wurde Paul Delouvrier, beigeordneter Minister für den Distrikt von Paris von 1961 bis 1969, betraut; er galt daher auch als Vater der Neuen Städte. Hierzu zählen insbesondere im Südosten von Paris Lieusaint-Tigery zwischen Melun et Corbeil-Essonnes.
10. Dez. 1969
Der Umriss der Neuen Stadt Melun-Sénart ist festgelegt und umfasst 18 Gemeinden (11 im Departement Seine-et-Marne, 7 im Essonne).
28. Jan. 1970
Die lokale Kommission zur Planung und Urbanisierung (SDAU) wird eingerichtet und mit der weiteren Entwicklung von Melun-Sénart betraut.
15. Okt. 1973
Es wird ein Amt zur Planung und Entwicklung zur Erschließung des Gebiets eingerichtet[5]; hierzu gehören auch die 3 „Syndicats communautaires d’aménagement“ (Planungssyndicat der Gemeinden (SCA)), die die Stadt Melun-Sénart bilden:
Das Gesetz Rocard modifiziert das Statut der Neuen Städte.
20. Dez. 1983: Acht Gemeinden verlassen die Neue Stadt.
1984: Die 3 SCA werden durch das neugeschaffene Syndicat des Neuen Ballungsraums (SAN) ersetzt:
Sénart-Ville Nouvelle, im Departement Seine-et-Marne, worin Grand-Melun und Sénart-Villeneue (außer den drei Gemeinden, die die Struktur verlassen haben: Le Mée-sur-Seine, Melun und Seine-Port);
Vorbereitung des Vertrags über die territoriale Entwicklung[8]. – Neuerung für Logistik und Wirtschaftsentwicklung (Die Unterschrift ist für Dezember 2013 vorgesehen).
Das „Carré Sénart“
Das „Sénart-Viertel“ (Carré Sénart) liegt im Herzen der Neuen Stadt und soll deren Zentrum werden. Heute umfasst es ein Einkaufszentrum, das dem Viertel den Namen gegeben hat und verschiedene Vergnügungseinrichtungen. Den Entwurf lieferte der Architekt Jean-Paul Viguier. Als Einkaufszentrum der neuen Generation trägt es der zukünftigen Entwicklung Rechnung. Die Klimaanlage des Carré Sénart wird durch eine Windkraftanlage betrieben.
Verkehrsanbindung
RER
Die Neue Stadt Sénart ist in Nord-Süd-Richtung durch vier Bahnhöfe der Linie RER D an das Netz der RER angeschlossen:
Alle Gemeinden der Neuen Stadt sind an das Busnetz Sénart Bus[9] angeschlossen.
Zwischen den Städten Sénart und Melun besteht dabei durch die Citalien[10] eine Direktverbindung.
Schnellbus
Im Jahr 2011 wurde ein Metrobus (TZen 1)[11] in Dienst gestellt und verbindet den Bahnhof Gare de Lieusaint mit dem von Corbeil-Essonnes, womit gleichzeitig eine Verbindung mit den zwei Linien der RER D (der von Melun und der von Malsherbes) hergestellt ist. Auch das Carré Sénart ist angebunden. Für 2018/2020 ist eine neue Verbindung geplant: der TZen 2 von Sénart nach Melun bis zum Carré Sénart.
Wirtschaft
Aus der Tatsache, dass die Neue Stadt Sénart zum Pariser Ballungsraum gehört, ergibt sich die Notwendigkeit, einen Plan zur Lärmbekämpfung mitzuentwickeln.[12] Die von der Stadt ergriffenen Maßnahmen sind auf einer Internetseite veröffentlicht worden.[13]
Eine der wichtigsten Einrichtungen der Theaterszene[14] von Sénart befindet sich gegenwärtig in Combs-la-Ville (La Coupole) und in Moissy-Cramayel (La Rotonde). Pro Saison werden etwa 50 Aufführungen angeboten, darunter Theaterstücke, Zirkus für die ganze Familie, Musikaufführungen (Jazz, Klassik, Unterhaltungsmusik) und auch Darbietungen zeitgenössischer Choreographen.
Im Gebiet des Carré Sénart ist ein neuer Theaterbau geplant.[15] Die Arbeiten sollten im Jahr 2012 unter der Aufsicht des SAN Sénart nach einem Entwurf des Architekturbüros Chaix et Morel beginnen.
Literatur
Marie-Hélène Contal, Melun-Sénart, un centre introuvable, postf. Michèle Zaoui, éd. Autrement, 1992, 99 S. ISBN 2-86260-386-4.
Martine Lefeuvre, Construire la ville: L'urbanisme en Seine-et-Marne au XXe siècle, Archives départementales de Seine-et-Marne, Reihe „Mémoire et documents de Seine-et-Marne“, Dammarie-lès-Lys 2006, ISBN 2-86077-039-9.
Le Carré Sénart, Urbanisme, Sonderheft 11, März 1999
Sabine Germain, Carré Sénart, le nouveau temple de la consommation, Libre Service Actualités, n° 1777, August 2002
Alain Boutigny, Carré Sénart: un Carré à côté du Carré, in Sites commerciaux, n°167, April 2007
Weblinks
Commons: Sénart – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien