Dieser Artikel behandelt Rückleuchten an Straßenfahrzeugen; zu Schienenfahrzeugen siehe Zugschlusssignal.
Rückleuchten sind der Teil der Fahrzeugbeleuchtung, die an der hinteren Grenzkontur eines Fahrzeuges zu finden und nach hinten gerichtet sind.
Angefangen bei einem Fahrrad-Rücklicht bis hin zu Multifunktions-Leuchteneinheiten an PKWs, Transportern und LKWs sind Rückleuchten sehr vielfältig.
Klassisch zu finden sind Rückleuchten als Leuchteneinheiten, die in der Regel in einer Kunststoff-Baueinheit mehrere Funktionen vereinen, die durch einzelne Glühlampen in unterschiedlichen Lampensockeln realisiert sind.
In früheren Jahrzehnten wurde das Auswechseln defekter Rückleuchten oft durch Abnehmen der Verbundkunststoffscheibe an Rändelschrauben ermöglicht. Seit den 1980er Jahren werden die Rücklichter zunehmend so gebaut, dass man eine Glühlampe ohne Werkzeug vom Fahrzeuginnenraum aus wechseln kann.
Funktionen bei Kraftfahrzeugen sind:
Schlusslicht, (umgangssprachlich Rücklicht) (rot, 5 oder 10 Watt dauerleuchtend; zusammen mit den vorderen Begrenzungsleuchten auch Standlicht genannt)
Fahrtrichtungsanzeiger, (umgangssprachlich Blinker) (orange, 21 W, bis Ende 1969 auch in Rot zulässig, seit den 1990er Jahren oft mit weißem Deckglas und orangefarbener Glühlampe realisiert)
WY21W-Lampe 21 W gelb für Signal (Blinker, Bremslicht), auch mit Pulsweitenmodulation als Schlusslicht im Bremslicht
W5W-Lampe, 5 W für Schlusslicht und Markierung
Während bereits ab Mitte der 1990er Jahre Leuchtdioden als dritte Bremsleuchte oberhalb oder hinter der Heckscheibe Verwendung fanden, dauerte es bis Anfang der 2000er Jahre bis erstmals LEDs in der Rückleuchte mit eingesetzt wurden. Vorteile der LED-Leuchten sind eine sehr hohe Lebensdauer, die theoretisch ein Fahrzeugleben beträgt, und die wesentlich geringere Energieaufnahme. Problematisch ist die Verwendung von LEDs, wenn mehrere Funktionen (meist Rück- und Bremslicht) mit demselben Leuchtmittel realisiert werden und dafür eine – in Glühlampenausführung unproblematische – langsame Pulsweitenmodulation benutzt wird, um die geforderten unterschiedlichen Helligkeiten zu erzeugen. Während Glühlampen durch die Trägheit des Glühfadens eine praktisch kontinuierliche Lichtabgabe haben, leuchten LEDs nur während der Einschaltphase. Das führt bei schnellen Augenbewegungen (Mikrosakkaden) dazu, dass die Rücklichter nebeneinander auf der Netzhaut abgebildet und nicht mehr immer als ein Objekt wahrgenommen werden (Perlschnureffekt). Die Wahrnehmung dieses Effekts und die damit verbundene Ablenkung vom Verkehrsgeschehen ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich (ähnlich Regenbogeneffekt).[1] Das Problem wäre einfach durch höhere Pulsfrequenzen lösbar, was aber aufwendigere (= teurere) EMV-Maßnahmen nach sich zieht.
Verstärkt wird dieser Effekt, wenn die einzelnen LEDs hohe und ungleichmäßige Leuchtdichten haben.
Rückleuchten sind Zukaufteile. Hersteller solcher Einheiten sind vor allem Unternehmen wie
Die Automobilhersteller erarbeiten zusammen mit den Lieferanten eine funktionsfähige Leuchte, die den Gesetzesanforderungen entspricht und den Designwünschen des Fahrzeugherstellers angepasst ist.