Die meisten ethnischen Rumänen gehören der Rumänisch-Orthodoxen Kirche an, aber in der Kirche gibt es auch Gläubige anderer Nationalitäten wie Roma und Ukrainer. Allein in Rumänien betrug die Zahl der orthodoxen Gläubigen laut Volkszählung von 2011 rund 16.300.000, dies waren 86,5 % der Bevölkerung. In einer im Jahr 2000 in der Republik Moldau durchgeführten soziologischen Umfrage gaben 21,5 % der Gesamtbevölkerung und ein Viertel der christlichen Bevölkerung an, zur Metropole Bessarabien, einer Unterabteilung der Rumänisch-Orthodoxe Kirche, zu gehören. (ca. 720.000 Gemeindemitglieder). Einigen Quellen zufolge gibt es unter den Rumänen in der Ukraine und im Westen immer noch Hunderttausende Orthodoxe, die ihre kanonische Unterordnung unter die rumänisch-orthodoxe Kirche bekräftigen. Damit beliefe sich die Gesamtzahl der Rumänisch-Orthodoxen auf etwa zwanzig Millionen.
Der erste Patriarch ab 1925 war Miron Cristea, welcher im Jahr 1938 für ein Jahr bis zu seinem Tod während der Errichtung der Königsdiktatur von Karl II. dessen Premierminister wurde und damit die Beseitigung des Verfassungsstaates legitimierte.
Jedem Machthaber des 20. Jahrhunderts habe sich nach Oliver Jens Schmitt die Kirche angedient: zuerst von 1938 bis 1940 dem König, dann der Armee, schließlich ab 1944 den Kommunisten. Unter den Kommunisten eignete sich die Orthodoxe Kirche die Kirchengüter der Unierten Kirche in Siebenbürgen an, welche noch heute einen erheblichen Teil des Reichtums der Orthodoxen Kirche ausmachen. Gleichzeitig waren damit die Bande nach Westen – auf Geheiß Stalins – abgebrochen. Die Kirche wurde zu einem Machtinstrument des Regimes. Die Rumänisch-Orthodoxe Kirche hielt im Gegensatz zu katholischen und protestantischen Kirchen in Rumänien dem Ceausescu-Regime bis zu dessen Ende die Treue; deren Patriarch Teoctist hatte noch in den letzten Tagen der Diktatur dem Regime eine Loyalitätserklärung abgegeben, trat deswegen zurück und war nach 4 Monaten dennoch wieder an der Seite der Postkommunisten anzutreffen. Die Kirche rückte wieder in den Mittelpunkt des politischen Geschehens. In den 2010er Jahren stand ihr die „postkommunistische Oligarchenpartei“ (Schmitt) PSD am nächsten. Mit ihrer konservativen Ausrichtung schürt die Kirche antiwestliche und autoritäre Ressentiments.
Die Rumänisch-Orthodoxe Kirche ist einer der größten Grundeigentümer in Rumänien und übt damit und mit ihren Unternehmen große wirtschaftliche Macht aus, ohne Steuern zu zahlen.[1]
Jürgen Henkel: Einführung in Geschichte und kirchliches Leben in der Rumänischen Orthodoxen Kirche. LIT Verlag, Münster 2007. ISBN 978-3-8258-9453-5.
Daniel Munteanu, Björn Röhrer-Ertl: Die Rumänische Orthodoxe Kirche. In: Thomas Bremer, Hacik Rafi Gazer, Christian Lange (Hrsg.): Die orthodoxen Kirchen der byzantinischen Tradition. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2013, ISBN 978-3-534-23816-3, S.53–60.