Rudolph Christoph GittermannRudolph Christoph Gittermann (* 29. Februar 1776 in Dunum; † 8. Mai 1848 in Eggelingen) war evangelisch-lutherischer Prediger in Eggelingen und Doktor der Philosophie. LebenHerkunft und FamilieRudolph Christoph Gittermann war der Sohn des Westeraccumer Predigers Johann Wilhelm Gittermann († 1834). Sein Bruder Johann Christian Hermann Gittermann (* 27. Juli 1768; † 29. Januar 1834) war 1790 Prediger in Resterhafe, 1794 in Neustadtgödens und ab 1807 in Emden.[1][2] Am 24. April 1807 heiratete er die Lüneburger Predigertochter Eleonore Charlotte Biermann. Das Paar hatte folgende Kinder:
WerdegangSeinen ersten Unterricht erhielt er in der Westeraccumer Volksschule. Daneben erhielt er durch seinen Vater auch Unterricht in den klassischen Sprachen. Ostern 1792 wechselte er zur Lateinschule in Norden. Der dortige Rektor Meyer unterrichtete ihn weiter und bereitete ihn auf das Studium vor. Nach seinem Abschluss ging er Ostern 1795 zur Universität Halle, um dort Theologie zu studieren. Nach dem erfolgreichen Studium kehrte er im Herbst 1797 zurück. Ein Angebot für die Stelle eines Hofmeisters im Hause von Albert von Dessau lehnte er ab. Stattdessen legte er sein Examen vor dem ostfriesischen Konsistorium in Aurich ab und wurde Predigerkandidat. Er lebte weitere bei seinen Eltern, korrespondierte mit aller Welt und veröffentlichte zahlreiche Artikel in verschiedenen Zeitschriften. Daneben arbeitete er an seiner Dissertation. Im Jahr 1801 reichte er die Dissertation mit dem Namen Der Mensch ist von Natur entweder sittlich gut oder sittlich böse bei der Universität Rinteln ein und erhielt die philosophische Doktorwürde (in absentia) verliehen. Seine Berufsaussichten verbesserten sich dadurch wenig, da die damals 64 Stellen in freier Wahl besetzt wurden und die ostfriesischen Bauern bei akademischen Doktoren eher misstrauisch waren. Nach fünfjähriger Wartezeit holte ihn der Besitzer der Herrlichkeit Dornum – der Geheime Kriegsrat Hoffbauer aus Minden – als Prediger nach Resterhafe. In sein Amt wurde er am 27. März 1803 eingeführt. Resterhafe war ein stiller einsamer Ort, wo er nur selten in seinem Amt gefordert wurde und sich ganz den Wissenschaften widmen konnte. Schon 1804 wurde er von Professor Horn aus Göttingen (später Kaiserliche Universität Dorpat) in die dortige Sozietät für theologische Wissenschaften aufgenommen. Um 1807 gründete er selbst eine Schule, in dem Kinder zwischen 10 und 18 Jahren eine Ausbildung erhielten. Die Stelle des Pfarrers von Resterhafe behielt er bis Herbst 1813. Danach wurde er von den französischen Besatzern als zweiter Prediger nach Dornum versetzt. Der erste Prediger wurde Ostern 1817 versetzt und Gittermann erhielt seine Stelle. Bis 1822 behielt er sogar beide Stellen. Als Folge veröffentlichte er zwischen 1814 und 1817 weniger. Dennoch war sein Einkommen immer noch zu gering, um für seine wachsende Familie besser sorgen zu können. So wandte er sich an den neuen Besitzer der Herrlichkeit Dornum – den Grafen Ernst Friedrich Herbert zu Münster – der bei der Regierung in Hannover um eine bessere Stelle nachsuchte. So erhielt er im Herbst 1825 die Pfarrstelle in Eggelingen. Dieser Ort mit nur 500 Seelen war viel ruhiger und es blieb ihm wieder mehr Zeit für die Wissenschaft. 1827 baute er eine neue Wohnung mit großem Garten, 1830 konnte er die neue Turmglocke einweihen. Im Jahr 1837 und 1838 musste er sich mit dem Wiederaufbau der St.-Georg-Kirche beschäftigen, die bei einem Orkan am 29. November 1836 teilweise einstürzte. In seinem Garten pflanzte er zahlreiche Obst- und Waldbäume, um seiner Gemeinde ein Beispiel zu geben. Im Jahr 1846 beschaffte er noch eine neue Orgel für die St.-Georg-Kirche. 1848 starb er an Sumpffieber, das er sich bereits 1826 zugezogen hatte. WerkeEr hat zahlreiche wissenschaftliche und unterhaltsame Werke geschrieben, darunter:
Dazu kommen zahlreiche Artikel in den Zeitschriften seiner Zeit, so auch für die Enzyklopädie von Ersch und Gruber. Literatur
WeblinksEinzelnachweise
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