Rudolf August Louis Wilhelm Bockelmann, der Sohn eines Dorfschullehrers,[1] wurde im Jahre 1892 in Bodenteich, Kreis Uelzen, geboren. 1902 bis 1911 besuchte er das Gymnasium Ernestinum Celle und erhielt Klavierunterricht durch seinen Vater. Ab 1912 Studium der klassischen Philologie an der Leipziger Universität. Während seines Studiums wurde er Mitglied der Leipziger Universitäts-Sängerschaft zu St. Pauli.[2] Bockelmann nahm als Soldat am Ersten Weltkrieg teil und wurde mehrfach verwundet. Er wandte sich erst 1919, nach Abschluss seines Lehramtsstudiums, dem Gesang zu und studierte von 1920 bis 1923 bei dem Bariton Oskar Laßner. Bereits 1921 debütierte er an der Leipziger Oper, deren Mitglied er bis 1926 blieb. Anschließend wurde er als Erster Heldenbariton an die Hamburger Oper berufen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg trat Rudolf Bockelmann nochmals an der Hamburger Oper sowie an kleineren Bühnen in Deutschland auf. Daneben war er von 1946 bis 1954 in Hamburg auch als Gesangspädagoge tätig.[4] Als Liedinterpret trat Bockelmann gemeinsam mit dem Pianisten Sebastian Peschko hervor.
Bockelmann erhielt 1955 einen Lehrauftrag für eine Gesangsklasse an der Musikhochschule Dresden[4]. Er starb 1958 im Alter von 66 Jahren in Dresden.
Rudolf Bockelmann: Hans Sachs aus der Heide. In: Josef Müller-Marein und Hannes Reinhardt: Das musikalische Selbstportrait. Hamburg: Nannen 1963.
Berndt W. Wessling: Verachtet mir die Meister nicht! Ein Buch der Erinnerung an Rudolf Bockelmann. Celle: Schweiger & Pick 1963.
Fred K. Prieberg: Handbuch Deutsche Musiker 1933–1945. CD-ROM-Lexikon, Kiel 2009, 2. Auflage, S. 610f. online
Ralf Bierod: Rudolf Bockelmann: Die Karriere des Wagner-Interpreten und die NS-Musikpolitik. Aus privaten Briefen des Helden-Baritons. ibidem, Stuttgart 2020, ISBN 978-3-8382-1453-5.