Rote Nasen Clowndoctors (Eigenschreibung ROTE NASEN Clowndoctors) ist ein österreichischerVerein, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, in Krankenhäusern und Pflegeinstitutionen kranken Menschen mittels speziell ausgebildeten Clowns wieder Hoffnung und Lebensmut zu schenken.
Der Verein wurde am 10. November 1994 von Max Friedrich, Monica Culen und Giora Seeliger gegründet. Die ersten Besuche erfolgten mit dem Mautner Markhof’schen Kinderspital und dem SMZ Ost in Wien noch im selben Jahr. Ursprünglich konzentrierte sich die Arbeit des Vereins ausschließlich auf die Betreuung kranker Kinder. Diese wurde jedoch 1999 auch auf geriatrische Patienten, 2003 auf Reha-Patienten sowie 2012 auf Besuche von mental und mehrfach behinderten Kindern und Jugendlichen ausgedehnt.[1]
„Der Clown ist auf besondere Weise befähigt, Depressionen, Operations-Schocks oder verzweifelte Widerstände gegen schmerzhafte Therapien abzuschwächen und zu lösen. Er durchbricht die Verschlossenheit der Patienten gegen die Umwelt und erweckt dort den Lebenswillen, wo sein Fehlen zur unmittelbaren Gefahr werden kann.“
Rote Nasen Clowndoctors rekrutieren sich aus Künstlern der verschiedensten Bereiche der darstellenden Kunst, z. B. Schauspielerei, Zauberei, Pantomime, Akrobatik. Diese werden erst nach einer Audition und anschließenden Probezeit mit umfassender Ausbildung, unter anderem in Clowntechniken, Zauberei, Musik, medizinischem und psychologischem Basiswissen sowie einem Sensibilisierungstraining, in das Clowndoctors-Team aufgenommen.
Besuche in Spitälern erfolgen in der Regel in Zweier-Teams, die immer in enger Zusammenarbeit mit dem Pflegepersonal ihrer Aufgabe nachgehen und versuchen den Patienten etwas Freude in den tristen Krankenhaus-Alltag zu bringen.
In einem Interview vom Juli 2020 erklärte Martin Kotal, künstlerischer Leiter der Rote Nasen Clowndoctors, dass es bei der Clownerie weniger um die rote Nase geht, sondern vielmehr um das tägliche Scheitern und die Tragik des Clowns. Laut Kotal geht es um echte emotionale Reaktionen, ums Menschsein und ums gemeinsame Lachen. Durch das tagtägliche Scheitern und Sterben auf der Bühne werde die Erlösung für das Publikum beschworen.[4]
Um eine organisatorische Struktur zu schaffen, die dieses künstlerisch und wissenschaftlich hochstehende Betreuungs-Programm für über 500.000 Patienten verwaltet, wurde im März 2003 die gemeinnützige Privatstiftung Rote Nasen Clowndoctors International gegründet.[6]
Zweck dieser Stiftung sind unter anderem:
Aufbau und Coaching von Rote Nasen-Organisationen in anderen Ländern; diese sind durch Partnership-Verträge an Rote Nasen International und deren künstlerische und organisatorische Richtlinien gebunden und müssen die gemeinsamen Management- und Qualitätsstandards einhalten.
Internationales Wissensmanagement der Clownarbeit und gemeinsame Forschung zum Thema „Humor und Gesundheit“
Betrieb der Internationalen Schule für Humor „ISH Vienna“, die von der Stiftung gegründet wurde.[7]
Der Dokumentarfilm Für ein Lächeln… der deutschen Filmemacher Pirmin Styrnol und Till Mayer, der im Januar 2019 bei den Bamberger Kurzfilmtagen Premiere feierte, begleitete eine Gruppe von internationalen Clowndoctors auf ihrer Mission nach Kiew.[8]
2010: Verleihung des Silbernen Ehrenzeichens für die Verdienste um die Republik Österreich an Giora Seeliger, Mitbegründer und künstlerischer Leiter von Rote Nasen Clowndoctors.
2010: WOMAN Award: Monica Culen wurde in der Kategorie Soziales/International ausgezeichnet.
2011: Magazin Award des NEWS Verlag: Gold in der Kategorie „Online-Werbung“ mit Rote-Nasen-Lauf-Bannern
2011: Fundraising Award; Sieger in der Kategorie „Bester Fundraising Spot des Jahres“
2015: Centrope-Preis für die „Roten Nasen Clowndoctors“ mit ihrer Gründerin Monica Culen[11]
2015: Wiener Vorsorgepreis für das Rote Nasen Projekt Varieté[12]
2024: Steirer des Tages, Kleine Zeitung, für Hannes Urdl (* 1959[13]), als Dr. Gustav Wurdl Clowndoctor seit 1994, regionaler künstlerischer Leiter für die Steiermark seit 2017.[14]
↑Für ein Lächeln. Dokumentarfilm | Clowndoctors Ukraine. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 31. Mai 2019; abgerufen am 31. Mai 2019.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.fuer-ein-laecheln.org
↑Culen Monica. In: diepresse.com. Abgerufen am 21. November 2016.
↑Centrope-Preis für Rote Nasen. In: www.wien.gv.at. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. August 2016; abgerufen am 21. November 2016.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wien.gv.at