Roms vergessener Feldzug. Die Schlacht am HarzhornUnter dem Titel Roms vergessener Feldzug. Die Schlacht am Harzhorn fand vom 1. September 2013 bis 2. März 2014[1] im Braunschweigischen Landesmuseum in Braunschweig eine Niedersächsische Landesausstellung statt. Sie befasste sich mit dem Harzhornereignis. AnlassDer Anlass der Niedersächsischen Landesausstellung 2013 ist das Harzhornereignis, bei dem es sich um eine Reihe von Gefechten am archäologischen Fundplatz nahe dem Kalefelder Ortsteil Wiershausen im Landkreis Northeim in Niedersachsen handelt. Es wurden dort ab 2008 bei Prospektionen und Ausgrabungen im Erdreich Fundstücke entdeckt, die auf Kampfhandlungen zwischen Römern und Germanen in der ersten Hälfte des 3. Jahrhunderts n. Chr. hindeuten. Es gilt als eines der am besten erhaltenen antiken Schlachtfelder Europas.[2] InhaltInhaltlich präsentierte die Ausstellung auf 1000 m²[3] die kriegerischen Auseinandersetzungen am Harzhorn sowie das Leben von römischen Legionären und Germanen im 3. Jahrhundert unter besonderer Berücksichtigung des Kaisers Maximinus Thrax. Als Ausstellungsgegenstände waren zahlreiche Exponate der rund 2700 Fundstücke vom Schlachtfeld zu sehen. Des Weiteren wurden Ausstellungsstücke von rund 80 Leihgebern aus 10 europäischen Staaten präsentiert, darunter eine zeitgenössische Büste von Maximinus Thrax aus den Kapitolinischen Museen in Rom,[4] römische Fundstücke aus dem Thorsberger Moor in Schleswig-Holstein und Teile eines römischen Marschzeltes des Kastells von Newstead in Großbritannien. Das Landesmuseum bot während der Ausstellungszeit organisierte Gruppenfahrten zum Gelände des Schlachtfeldes am Harzhorn an. Dort entstand seit 2013 eine touristische Infrastruktur mit Wegen, Informationstafeln und einem Info-Gebäude.[5] Die Ausstellung gliederte sich in sieben Themenbereiche:
Begleitet wurde die Landesausstellung im Themenzusammenhang durch Projekte des Naturhistorischen Museums Braunschweig (Wildes Germanien) und des Herzog Anton Ulrich-Museums (Römer und Germanen beim Schachspiel).[6] Außerdem präsentierte das Herzog Anton Ulrich-Museum in der Kemenate der Burg Dankwarderode neuzeitliche Darstellungen römischer Soldaten. Organisation, Kosten und BesucherzahlenNeben der Leiterin des Braunschweigischen Landesmuseums Heike Pöppelmann waren an der Ausstellungsdurchführung sieben weitere Mitarbeiter beteiligt. Das Land Niedersachsen stellte 650.000 Euro, davon 100.000 Euro für die Infrastruktur am Harzhorn,[7] der insgesamt 1,8 Millionen Euro Ausstellungskosten, bereit.[8] 68.264 Besucher kamen in die Ausstellung, die damit auf dem dritten Platz bei den Besucherzahlen der letzten 20 Jahre bei Ausstellungen in Braunschweig liegt. Auf Platz 1 ist die Troja-Ausstellung, die 2001 ca. 330.000 Besucher sahen, gefolgt auf Platz 2 von der Ausstellung Heinrich der Löwe und seine Zeit. Herrschaft und Repräsentation der Welfen 1125–1235, die 1995 ca. 100.000 Besucher sahen.[9] Wissenschaftliche BetreuungDie wissenschaftliche Betreuung der Landesausstellung erfolgte in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe Harzhorn, die sich aus Vertretern des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege, der Universität Osnabrück, der Freien Universität Berlin, dem Niedersächsischen Institut für historische Küstenforschung, dem Historischen Museum Frankfurt, dem Landkreis Northeim, der Stadt Bad Gandersheim und der Gemeinde Kalefeld zusammensetzte. Zur Ausstellung bestand ein wissenschaftlicher Beirat und eine wissenschaftliche Arbeitsgruppe, die sich zusammensetzten aus:
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
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