Rohrdorf (Meßkirch)

Rohrdorf
Stadt Meßkirch
Ehemaliges Gemeindewappen von Rohrdorf
Koordinaten: 48° 1′ N, 9° 6′ OKoordinaten: 48° 1′ 0″ N, 9° 6′ 0″ O
Höhe: 650 m ü. NN
Fläche: 16,11 km²
Einwohner: 885 (31. Dez. 2021)
Bevölkerungsdichte: 55 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1974
Postleitzahl: 88605
Vorwahl: 07575

Rohrdorf ist ein Ortsteil der Stadt Meßkirch mit 885 Einwohnern (männl. 445, weibl. 440 [Stand: 31. Dez. 2021])[1] im Landkreis Sigmaringen (Baden-Württemberg).

Geographie

Das Dorf liegt südwestlich von Sigmaringen am südlichen Rand der Schwäbischen Alb. Die Gemarkungsfläche umfasst rund 1611 Hektar[A 1] (Stand: 31. Dez. 2010[2]).

Geschichte

Rohrdorf 1576

Es gibt in der Umgebung sowohl Spuren aus der Kelten- als auch aus der Römerzeit. In einer Urkunde des Klosters St. Gallen wird das Dorf im Jahre 930 erstmals erwähnt. In einer Urkunde aus dem Jahre 1092 wird der Ortsadel erstmals genannt, bis 1210 herrschten die Grafen (nach ihnen die Truchsessen) von Rohrdorf, deren Stammburg die Burg Benzenberg (auch Benzenburg) war. Von der Burg ist heute noch eine Ruine zu finden.

Das Dorf wurde anlässlich der baden-württembergischen Gemeindereform am 1. Januar 1974 in die Stadt Meßkirch eingemeindet.[3]

Die Einwohnerzahl stieg von 795 Einwohnern Ende 2012[4] auf 885 Ende 2021.[1]

Politik

Seit der Eingemeindung hat Rohrdorf einen Ortsvorsteher und einen Ortschaftsrat, die die Interessen des Ortes vertreten.

Ehemalige Bürgermeister

  • Karl Rebholz[5]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

  • Die Ruine Benzenberg war einst mächtiger Herrschaftssitz der Grafen von Rohrdorf. Nach Schleifung für das Meßkircher Zimmernschloss finden sich neben einem großen Schutthügel nur noch wenige Mauerreste.[6]
  • Der Feldherrenhügel erinnert mit einer Schutzhütte mit Infotafeln an die Schlacht bei Meßkirch am 5. Mai 1800 zwischen Frankreich und Österreich, eine der blutigsten Schlachten im Zweiten Koalitionskrieg. Bei guter Sicht sieht man die Alpenkette von der Zugspitze bis zu den Ausläufern der Mont-Blanc-Gruppe.[6]
  • Bis 2013 war ein von weitem erkennbarer weiß-roter Sendemast eine auffällige Landmarke und auch das höchste Bauwerk des Landkreises Sigmaringen. Der Bodenseesender war eine 1964 errichtete Sendeanlage des SWR für Mittelwelle. Genutzt wurde die Frequenz 666 kHz für die Verbreitung des Programms SWR cont.ra. Die aus ehemals vier Masten bestehende Anlage wurde mehrfach umgebaut. Der letzte verbleibenden 244 m hohe Sendemast wurde 2012 stillgelegt und am 10. Oktober 2013 gesprengt[7].
St. Peter- und Paul-Kirche

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Der Öffentliche Nahverkehr wird durch den Verkehrsverbund Neckar-Alb-Donau (NALDO) gewährleistet. Das Dorf befindet sich in der Wabe 443.

Anmerkung

  1. Gemarkungsfläche 16.112.147 m²

Einzelnachweise

  1. a b Einwohner-Statistik 2021. (PDF) Amtsblatt 3/22 vom 21. Januar 2022. Stadt Meßkirch, S. 3, abgerufen am 28. August 2022.
  2. Angaben nach Martin Stehmer, Ordnungsamt der Stadt Meßkirch, vom 12. Januar 2011.
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 549 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  4. Einwohner-Statistik 2012 (Memento vom 26. Oktober 2014 im Internet Archive) der Stadt Meßkirch; abgerufen am 28. August 2022, archiviert am 26. Oktober 2014.
  5. Werner Fischer (wf): Einstmals. In: Südkurier vom 31. Dezember 2014
  6. a b Albverein Stetten a.k.M. Wanderer erkunden Rohrdorfer Geschichte. In: Schwäbische Zeitung vom 17. März 2009
  7. Sprengungen: Sprengung des Sendemasten des Bodenseesenders in Meßkirch-Rohrdorf - SWR Fernsehen auf YouTube, 16. Oktober 2013, abgerufen am 25. Februar 2024 (SWR-Bericht von der Sprengung am 10. Oktober 2013 in YOUTUBE; Laufzeit: 3:01 min).

Literatur

  • Salomon Rordorf-Gwalter: Mitteilungen über das Ro(h)rdorf-Geschlecht. Als Manuskript für die Familie gedruckt. Zürich 1892–1920.
  • Ernst Löhle: Unsere Heimat Rohrdorf bei Meßkirch. Die Dorfgeschichte. Verlag Friedrich Georg Aker, Meßkirch 1962.