Als Sohn eines Pfarrers in Magdeburg geboren, studierte Saran an der Berliner Bauakademie und bestand im Januar 1876 die abschließende Bauführer-Prüfung.[2] Er arbeitete als Regierungsbauführer (Referendar im öffentlichen Bauwesen) in der Hochbauverwaltung der Stadt Berlin, bis er ca. 1881 das Staatsexamen zum Regierungsbaumeister (Assessor im öffentlichen Bauwesen) ablegte. Nach längerer Tätigkeit bei der Bezirksregierung Magdeburg und der Bezirksregierung Minden arbeitete er ab 1889 als Kreisbauinspektor in Wolmirstedt. 1896 wurde Saran zum Regierungs- und Baurat ernannt, zunächst arbeitete er mit diesem Rang in Königsberg (Ostpreußen), bis er 1901 nach Wiesbaden versetzt wurde.
1906 wurde Saran als Vortragender Rat ins preußische Ministerium der öffentlichen Arbeiten berufen, wo er als Dezernent für die Bauangelegenheiten der Regierungspräsidien tätig war, zusätzlich betraute man ihn mit Aufgaben im Bereich des Personalwesens. Später war er außerdem mit den Bauangelegenheiten des Auswärtigen Amts und mit dem Referat über die Bauten der staatlichen Theater und Museen betraut. In letzterer Funktion geriet Saran 1912 bei den Planungen für das Neue Königliche Opernhaus in Berlin in die Schusslinie der massiven Kritik, die vor allem die freiberuflich tätigen Architekten an dem Vorgehen und den Planungen der Behörden übten. Während des Ersten Weltkriegs war er an den Planungen für den Wiederaufbau des zu Kriegsbeginn durch die Armee des russischen Zaren stark zerstörten Ostpreußens beteiligt. Sein letzter Dienstrang bzw. Titel war der eines Geheimen Oberbaurats. Zum 1. April 1919 wurde er in den Ruhestand versetzt.[3]
Auszeichnungen (Auswahl)
Im Jahr 1911 wurde er, zu jener Zeit als vortragender Rat im Ministerium für öffentliche Arbeiten, mit dem Königlichen Kronen-Orden II. Klasse ausgezeichnet.[4]
Bauten (Auswahl)
1907–1908: katholische Pfarrkirche St. Joseph in Eppenhain (Taunus)
Gedenkfeier für Richard Saran und Max Guth im Architekten- und Ingenieurverein Berlin. In: Deutsche Bauzeitung, 59. Jahrgang, Nr. 14, 18. Februar 1925, S. 112; delibra.bg.polsl.pl (PDF; 708 kB).
↑Kulenkampff’sche Familienstiftung (Hrsg.): Stammtafeln der Familie Kulenkampff. Verlag B. C. Heye & Co., Bremen 1959, S. 47–50 (Linie John Daniel Meier, J.D.M.)