Reutergeld

Reutergeld der Stadt Grabow

Als Reutergeld werden spezielle deutsche Notgeldscheine bezeichnet. Das Reutergeld wurde 1922 von siebzig deutschen Städten und Gemeinden ausgegeben. Die Nennwerte der Scheine waren 10, 25 und 50 Pfennige.

Die Geldscheine waren mit Bildern und Zitaten des mecklenburgischen Dichters Fritz Reuter bedruckt. Für die Gestaltung wurden fünf Künstler und Architekten beauftragt: Erich Bentrup, Architekt in Schwerin; Hermann Koenemann, Maler und Grafiker in Schwerin; Georg Schütz, Maler, Illustrator und Karikaturist in Schwerin; Egon Tschirch, Maler und Lyriker in Rostock und Richard Zscheked, Kunstgewerbler, Maler und Illustrator in Schwerin.[1] Die Scheine wurden von der Bärensprung’schen Hofdruckerei in Schwerin gedruckt und von der Reutergesellschaft unter Reinhold Wust vertrieben.

Reutergeld diente nicht wie übliches Notgeld als Ersatzgeld, sondern war von Anfang an als Sammlerobjekt für Notgeldsammler gedacht. Es wurde erst nach dem Verfalltag verkauft.

Hier eine Liste aller 70 Orte, die das Reutergeld ausgaben (in Klammern die heutigen Namen): Alt-Gaarz (Rerik), Arendsee (Kühlungsborn), Boizenburg, Boltenhagen, Brüel, Brunshaupten (Kühlungsborn), Bützow, Crivitz, Dargun, Dassow, Doberan (Bad Doberan), Dömitz, Feldberg, Friedland, Fürstenberg, Gadebusch, Gnoien, Goldberg, Graal, Grabow, Grevesmühlen, Güstrow, Hagenow, Heiligendamm, Bad Kleinen, Klütz, Krakow am See, Kröpelin, Laage, Ludwigslust, Lübtheen, Lübz, Malchin, Malchow, Marlow, Mirow, Müritz, Neubrandenburg, Neubukow, Neuhaus (Gemeindeteil von Dierhagen), Neukalen, Neukloster, Neustrelitz, Nienhagen, Parchim, Penzlin, Plau, Rehna, Ribnitz (Ribnitz-Damgarten), Röbel, Rostock, Schönberg, Schwaan, Schwerin, Stargard (Burg Stargard), Stavenhagen, Sternberg, Strelitz, Sülze, Tessin, Teterow, Waren (Müritz), Warin, Warnemünde, Wesenberg, Wismar, Wittenburg, Woldegk, Wustrow und Zarrentin.

Literatur

Commons: Reutergeld – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Die Gestalter des Reutergeldes von 1921/22 in Mecklenburg auf kultur-mv.de.