Rennweg (Innsbruck)
Der Rennweg ist eine rund 1,5 km lange Straße in Innsbruck, die von der Altstadt Richtung Nordosten parallel zum Inn verläuft. Verlauf und GestaltungDer Rennweg beginnt beim Franziskanerbogen zwischen Hofkirche und Hofburg als Fortsetzung des Burggrabens Richtung Norden (⊙ ). Zwischen der Hofburg auf der westlichen und den Stadtsälen und dem Landestheater auf der östlichen Seite ist er platzartig erweitert, hier befindet sich der Leopoldsbrunnen. Anschließend verläuft er zwischen Hofgarten und Englischem Garten, nach deren Ende parallel zum Inn weiter in nordöstlicher Richtung bis zur Mühlauer Brücke (⊙ ). Über weite Strecken ist eine, zum Teil auch beide, Straßenseiten mit Bäumen bestanden. Aufgrund der Straßenführung nahe dem Inn zweigen Seitenstraßen fast nur nach Osten ab, stadtauswärts sind das die Universitätsstraße, Karl-Kapferer-Straße, Tschurtschenthalerstraße, Karl-Schönherr-Straße, Kaiserjägerstraße, Schumannstraße, Falkstraße und Erzherzog-Eugen-Straße. Nach Westen führen lediglich die Herrengasse am Rand der Altstadt zur Herzog-Otto-Straße, die am Innufer entlangführende Herzog-Otto-Straße und der kurze Anni-Kraus-Weg zum Hans-Psenner-Steg. GeschichteDer Bereich hinter der mittelalterlichen Burg (dem Vorgängerbau der Hofburg) lag ursprünglich außerhalb der Stadt und diente als Viehweide und Ablagerungsplatz für die Abfälle der Stadt und des landesfürstlichen Hofes. Erzherzog Ferdinand II., Tiroler Landesfürst von 1564 bis 1595, ließ ihn sanieren und auf ihm Turniere und andere Festlichkeiten veranstalten. Vom Rennen und Stechen der Turniere erhielt der Platz seinen ersten Namen Rennplatz. Auch spätere Landesfürsten wie Erzherzog Leopold V., Claudia de’ Medici und Ferdinand Karl nutzten den Platz für prunkvolle Hoffeste und ließen 1628–1630 das erste Komödienhaus (die heutige Dogana) und auf der anderen Straßenseite 1652–1654 das Hoftheater (Vorgänger des heutigen Landestheaters) errichten. Kaiserin Maria Theresia ließ ab 1754 die barocke Hofburg mit der Schaufassade zum Rennweg erbauen und die zum Teil heute noch bestehende Silberpappel-Allee anlegen. Ab 1587 wurde auf dem Rennplatz der aus der Herzog-Friedrich-Straße verlegte Wochenmarkt abgehalten, bis er 1679 an den Innrain verlegt wurde.[1] Im 18. Jahrhundert wurde der anfangs nur bis auf die Höhe des Hofgartens reichende Straßenzug weiter nach Norden verlängert. 1934 wurde der südlichste Abschnitt zwischen Franziskanerbogen und Herrengasse nach dem ermordeten Bundeskanzler Engelbert Dollfuß in Dollfußplatz umbenannt, von 1938 bis 1945 trug er den Namen Adolf-Hitler-Platz. Der nördliche Abschnitt etwa ab dem Löwenhaus hieß ursprünglich Ferdinandsallee.[2] VerkehrDer Rennweg ist eine wichtige Verkehrsachse von der Innenstadt Richtung Osten (Mühlau, Hall in Tirol), die auch von mehreren innerstädtischen wie regionalen Buslinien durchfahren wird. Von der Einmündung der Herzog-Otto-Straße bis zur Mühlauer Brücke ist er Teil der Tiroler Straße (B 171). Von 1891 bis 1939 verkehrte auf dem Rennweg die Lokalbahn Innsbruck–Hall in Tirol. Seit 2007 verläuft die neue Hungerburgbahn vom Kongresshaus bis zum Löwenhaus unterirdisch unter dem Rennweg. BautenInsbesondere im südlichsten Abschnitt wird der Rennweg von historisch und kulturell bedeutenden Bauwerken und Anlagen gesäumt, die bis ins 16. Jahrhundert zurückgehen. Weiter stadtauswärts führt er durch den ab Ende des 19. Jahrhunderts locker bebauten Villensaggen.
Literatur
WeblinksCommons: Rennweg (Innsbruck) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
|