Reinprecht II. von WalseeReinprecht II. von Walsee (auch Reimprecht, Reinpert[us]; * um 1345[1]; † 1422), aus dem Ministerialengeschlecht der Walseer, Gefolgsmann der Herzöge Albrecht III., Albrecht IV. und Albrecht V., war von 1379 bis 1422 Hauptmann ob der Enns und ab 1418 Truchsess in Steier. Zu Reinprechts Zeit erlangte das Geschlecht der Walseer seinen Höhepunkt an Macht und Reichtum. LebenReinprecht von Walsee war der mittlere Sohn des Reinprecht I. († 1361), Burggraf zu Enns, und seiner ersten Gemahlin, Elisabeth von Starhemberg († 1368?). Er gehörte zu Ennser Linie der Walser. Er wird 1365 das erste Mal neben seinem Bruder Rudolf genannt.[2] Reinprecht trat am 28. Oktober 1379[3] erstmals als (Landes-)Hauptmann ob der Enns auf, und er dürfte dieses Amt bis zu seinem Tod innegehabt haben.[4] Dieses Amt hatten die Walseer, treue Gefolgsmänner der Habsburger, ab Ende des 13. Jahrhunderts mit kurzen Unterbrechungen 190 Jahre lang inne.[5] 1408 rief Reinprecht die Vertreter der Stände zum ersten gemeinsamen ob- und unterderennsischen Landtag in Enns. Damit emanzipierten sich die Stände des Landgerichts ob der Enns das erste Mal gegen die unterderennsischen (altösterreichischen) Stände, bis dann 1454 unter Erzherzog Albrecht VI. und spätestens ab 1490 die Autonomie dauerhaft wird. Er belagerte im Auftrag Herzog Albrechts die Stammburg Schaunberg der Schaunberger (Schaunberger Fehde). Vor allem erreichte er 1410/11 die Beseitigung der vormundschaftlichen Gewalt Leopolds IV. über den minderjährigen Herzog Albrecht V.,[6] dessen Hofmeister er 1412 wurde. Nach dem Erlöschen der anderen Walseer Linien (Walsee-Graz †† 1363 Eberhard VIII. von Walsee; Walsee-Linz †† 1400/01 Georg; und Walsee-Drosendorf †† 1400 Ulrich IV.) vereinigte er alle Macht des Wallseerischen Besitzungen in seiner Hand. Ab 1411 bis 1417 herrschte zwischen Reinprecht II., der den nunmehr mündigen Albrecht V. verteidigte, und Herzog Ernst ein feindliches Verhältnis, das sich in Raubzügen und Brandschatzung in der Steiermark auswirkte (Walseer Fehde).[7] Nach dem Ausgleich zwischen Herzog Albrecht V. und Herzog Ernst (Ende der Walseer Fehde) bekam Reinprecht die Schlösser Riegersburg, Gonowitz, Stattenberg, Eibiswald und Windischgraz in der Steiermark, Görtschach und Neuberg an der Kanker in Krain wieder eingeräumt, welche ihm Herzog Ernst zur Zeit der Fehde entreißen ließ. Weiters bekam Reinprecht 1418 die Feste Rothenfels, die Stadt Oberwölz und die Burg Waxenegg zugeteilt, die er dem Hanns von Stubenberg abgenommen hatte. 1418 wurde er überdies mit dem Erbtruchsessenamt des Herzogtum Steier belehnt. BesitzungenAufstellung der Besitzungen und verpfändeten Herrschaften Reinprecht II. im Jahre 1416:
In der Generation Reinprechts II. fällt auch das gewaltige Erbe der Tybeiner Verwandtschaft an (†† 1399 Hugo/Haug IX.), mit dem die Besitzungen der Walseer bis zur Adria reichen (Herrschaften Duino/Tybein, Guteneck, Fiume, Castua, Veprinaz – spätere Schreibweise Veprinac – und Moschenitz). Valvasor hat eine Inschrift auf einem Epitaph in der Augustinerklosterkirche in Fiume (kroatisch: Rijeka) überliefert:
Mit dem Besitz von Duino waren auch Sitz und Stimme im Reichstag verbunden, und Reinprecht war dadurch quasi reichsunmittelbar. Reinprecht beerbt noch ein weiteres bedeutendes Ministerialgeschlecht, die Kapeller (†† 1406 Eberhard II.), mit ihren Besitzungen im Ober- und Niederösterreichischen Raum, dazu gehörten etwa die Herrschaft Ruttenstein und die Herrschaft Windegg.[9] All dieser Besitz kam von Reinprecht an seinen einzigen Sohn Reinprecht IV./III. († 1450), dem 1434 Kaiser Sigismund von Luxemburg den Blutbann über alle seine Herrschaften verlieh. FamilieReinprecht II. von Walsee heiratete dreimal:
Literatur
Einzelnachweise
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