1942 eröffnete das Vichy-Regime in Reillanne im Mas des Prés, einem ehemaligen Kloster, ein « centre spécial pour des étrangers non dangereux » et « indésirables », ein spezielles Zentrum für ungefährliche und unerwünschte Ausländer. Interniert wurden hier hauptsächlich arbeitsunfähige jüdische Familien.[3]
Am 12. Mai 1944 führten 10 bewaffneten deutschen Soldaten zusammen mit französische Kollaborateuren in Reillanne eine Razzia durch. In deren Verlauf wurden 54 ausländische Juden, darunter 9 Kinder, verhaftet.[4]
Die Festgenommenen wurden im Mai 1944 über das Sammellager Drancy nach Auschwitz-Birkenau deportiert.[3] Nur zwei von ihnen, Sigmund Braunstein und Wilma Singer, überleben.[4]
Zur Zeit erinnert eine Gedenktafel an dem ehemaligen Kloster an die Razzia und die Deportation. Für 2024 sind aus Anlass des 80. Jahrestages dieser Ereignisse seitens der Gemeinde Veranstaltungen und Ausstellungen geplant. Auch eine Buchproduktion über das Lager ist in Vorbereitung.[3]
↑Rainer Josef Barzen (Hg.): Taqqanot Qehillot Šum. Die Rechtssatzungen der jüdischen Gemeinden Mainz, Worms und Speyer im hohen und späten Mittelalter. 2 Bände = Monumenta Germaniae Historica. Hebräische Texte aus dem mittelalterlichen Deutschland, Band 2. Harrasowitz, Wiesbaden 2019, S. 30.
↑Simon Schwarzfuchs: A Takkanah of the Year 1313. In: Bar Ilan 4/5 (1967), S. 209–219; Joseph Shatzmiller: Ordinances of a Jewish Community in Provence, 1313. In: Kiryat Sepher 50 (1974/75), S. 663–667.