Die Reginare (auch: Haus Brabant) waren eine Familie des mitteleuropäischen Hochadels, die seit dem Beginn des 10. Jahrhunderts vor allem im heutigen Belgien (Hennegau, Löwen, Lothringen, Brabant und Limburg) eine herausragende Rolle spielte. Nach dem Erlöschen der in den Herzogtümern Brabant und Limburg regierenden älteren Linie 1355 fiel deren Erbe an das Haus Luxemburg und von diesem 1383 an das Haus Burgund. Eine jüngere Linie der Reginare regierte von 1263 bis 1918 als Haus Hessen und existiert im Mannesstamm bis heute.
Der Aufstieg der Familie begann mit einer Entführung: Giselbert, Graf im Maasgau, brachte 846 eine Tochter des karolingischen Kaisers Lothar I. in seine Gewalt und heiratete sie. Die Ehe wurde 849 anerkannt, die Nachkommen haben Karl den Großen als Ahnherrn und gehörten damit – trotz der vorausgehenden Untat – zur obersten Schicht des europäischen Adels.
Giselbert, Graf im Maasgau, 866 Graf im Lommegau, ⚭ Entführung 846, Ehe 849 anerkannt, NN (vielleicht Ermengarde), * wohl 826/830, Tochter des Kaisers Lothar I. (Karolinger)
Reginar II., Sohn Reginhars I., Graf von Hennegau 924–931
Reginar III. Langhals († 971/997), dessen Sohn, Graf von Hennegau 931–957, abgesetzt
Reginar IV. († 1013), dessen Sohn, Graf von Bergen (Mons) 998–1013
Reginar V. († 1039), dessen Sohn, Graf von Bergen 1013–1039
Hermann von Mons († 1051), dessen Sohn, Graf von Bergen, Graf im südlichen Brabant und Markgraf von Valenciennes (um 1049); ⚭ Richilde von Egisheim (wahrscheinlich Tochter von Reginar von Hasnon, Markgraf von Valenciennes 1045 bis um 1049).
Hermann von Bergen († 1051), dessen Schwiegersohn, ab 1049 Markgraf von Valenciennes; auch Graf von Bergen und Graf in der südlichen Grafschaft Brabant.