Regina-Coeli-GefängnisDas Regina-Coeli-Gefängnis (italienisch Casa circondariale di Roma Regina Coeli) ist das zentrale und bekannteste Gefängnis der italienischen Hauptstadt Rom. Es befindet sich in der Via della Lungara 29 im Stadtteil Trastevere. GeschichteDas rund einen Kilometer südöstlich des Petersdoms zwischen dem Tiber und dem Gianicolo-Hügel gelegene Gefängnis entstand zwischen 1643 und 1654 unter Urban VIII. und Innozenz X. als Konvent für die Unbeschuhten Karmelitinnen. Der Name bezieht sich auf den Marientitel Regina coeli („Königin des Himmels“). 1810 konfiszierten napoleonische Truppen den Konvent, 1814 konnten die Karmelitinnen wieder zurückkehren. Ab 1873 baute der italienische Staat den Konvent zu einem Gefängnis um, das offiziell 1881 in Dienst gestellt wurde und auch eine Schule für angehende Gefängniswärter beherbergte. Die Um- und Ausbauarbeiten unter Carlo Morgini zogen sich jedoch noch bis zum Jahr 1900 hin, wobei der benachbarte Konvent Santa Maria della Visitazione integriert und zu dem Le Mantellate genannten Frauengefängnis umgebaut wurde. 1902 gründete Salvatore Ottolenghi im Regina-Coeli-Gefängnis die erste kriminaltechnische Schule Italiens, aus der die noch heute bestehende Scuola superiore di polizia hervorging. Während des Faschismus wurden in Regina Coeli etliche Oppositionelle inhaftiert. Nach der deutschen Besetzung Roms im September 1943 verhafteten die Nazis Hunderte von römischen Juden, die in Regina Coeli gefangen gehalten wurden.[1] Bereits zu jener Zeit plante man die Auflösung des nicht mehr zeitgemäßen Gefängnisses, das im weiteren Verlauf zum Teil modernisiert wurde. 1972 eröffnete man im Stadtteil Rebibbia ein modernes Gefängnis, konnte jedoch auf die Kapazitäten von Regina Coeli bis heute nicht verzichten. BelegungEs hat eine Gesamtkapazität von 750 Haftplätzen. Im Jahr 2013 betrug die durchschnittliche Belegung 1050 Inhaftierte und lag damit deutlich oberhalb der regulären Häftlingskapazität. Dies entspricht der landesweiten Lage. Wiederholte Proteste von Inhaftierten und auch Politikern sowie Rügen der EU haben die italienische Regierung 2013 dazu bewogen, die Häftlingskapazität des Landes auszubauen. Sonstiges
Prominente Inhaftierte
WeblinksCommons: Regina-Coeli-Gefängnis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
Koordinaten: 41° 53′ 43″ N, 12° 27′ 52″ O |