Das RambaZambaTheater ist ein privates inklusives Theater mit fester Spielstätte in der Kulturbrauerei im Berliner Ortsteil Prenzlauer Berg. Es wurde 1990 gegründet und zählt 29 Künstlerinnen und Künstler (Stand 2020) mit Behinderung zum Ensemble.
RambaZamba wurde 1990 als Teil des Vereins Sonnenuhr e. V. (heute RambaZamba e. V.) von Gisela Höhne und Klaus Erforth gegründet. Die erste Premiere fand 1991 im Deutschen Theater Berlin statt[1]. Seit 1992 hat das Theater seine feste Spielstätte in der Kulturbrauerei[2]. Aktuell werden auf den zwei Bühnen des Hauses bis zu acht Premieren und etwa 100 Vorstellungen pro Spielzeit gezeigt[3]. Zudem finden regelmäßig Gastspiele im In- und Ausland statt. Das Haus verfügt zudem über ein Atelier, in dem Bildende Künstler mit Beeinträchtigung arbeiten, ausstellen und verkaufen[4].
Seit 2008 kooperiert das Theater mit einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung, der VIA Blumenfisch gGmbH[5]. Dadurch stehen den Schauspielern feste Arbeitsplätze und die Möglichkeit, hauptberuflich am Theater tätig zu sein, zur Verfügung. Das Theater erhält eine institutionelle Förderung durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa des Landes Berlin[6].
Gisela Höhne war ab der Spielzeit 2009/10 bis 2016/17 alleinige Intendantin des Theaters. Ab der Spielzeit 2017/18 hat Jacob Höhne die Leitung übernommen[7].
Inszenierungen (Auswahl)
1991 Prinz Weichherz, Regie: Gisela Höhne
1993 Ein Winternachtstraum, Regie: Gisela Höhne
1994 Verwandlung, Regie: Klaus Erforth
1995 Kaffee Leben und Tod, Regie: Gisela Höhne
1995 Die Liebe geht durch den Magen – eine musikalische Revue, Regie: Gisela Höhne und Klaus Erforth
1997 Medea – Der tödliche Wettbewerb, Regie: Gisela Höhne
1997 Woyzeck(en), Regie: Klaus Erforth
1998 Das Cabinet des Dr. Caligari", Regie: Klaus Erforth
1999 Weiberrevue, Regie: Gisela Höhne
2000 Endspiel, Regie: Klaus Erforth
2000 Macunaima, Regie: Klaus Erforth
2001 Orpheus ohne Echo (Oper), Regie: Gisela Höhne
2001 Die Schöne und das Monster, Regie: Klaus Erforth
2003 Von Puppen und Perfekten und Begegnungen in Mongopolis, Regie: Gisela Höhne (Performances im Stadtbad Oderberger Straße in Berlin)
2003 Mongopolis Fisch oder Ente, Regie: Gisela Höhne
2004 Alice auf Kaninchenjagd, Regie: Gisela Höhne
2004 Salto! (K)Ein Schiff wird kommen…, Regie: Klaus Erforth
2004 Multikultitango, Regie: Klaus Erforth
2005 Nosferatu – Die leeren Häuser, Regie: Klaus Erforth
2006 Ein Herz ist kein Fußball, Regie: Gisela Höhne
2007 Alice in den Fluchten, Regie: Gisela Höhne
2007 Hommage auf Tadeusz Kantor – Tote Klasse, Regie: Klaus Erforth
2008 Ich freue mich… Groteske zum Krieg, Regie: Klaus Erforth
2009 Winterreise Und sind wir selber Götter, Regie: Gisela Höhne
2009 Müller und Müller – Legenden vom Ich, Regie: Klaus Erforth
2010 Der Frieden – Ein Fest (Koproduktion mit Teatr Osmego Dnia und Kenafayim) , Regie: Gisela Höhne
2010 Narrenschiff – ein szenisches Konzert mit Max Raabe, Regie: Klaus Erforth
2011 Lost Love Lost oder Lasst mich den Löwen auch noch spielen!, Regie: Gisela Höhne
2012 Jahreszeiten, Regie: Gisela Höhne, Tomi Paasonen
2013 Am liebsten zu dritt, Regie: Gisela Höhne
2013 Ein Hochhaus, ein Flughafen, ein fauler Sack, Regie: Gisela Höhne
2014 Philoktek, Regie: Jacob Höhne
2016 DADA-Diven, Regie: Gisela Höhne
2016 Der gute Mensch von Downtown, Regie: Gisela Höhne
2017 Schwestern, Regie: Jacob Höhne
2017 König UBU featuring Craque, Regie: Jacob Höhne
2017 Die Räuber, Regie: Jacob Höhne
2017 Die Nibelungen, Regie: Jonas Sippel
2018 Pension Schöller, Regie: Jacob Höhne
2018 Die Frauen vom Meer, Regie: Lilja Rupprecht
2018 Moby Dick, Regie: Jacob Höhne
2018 Dekameron, Regie: Thomas Bo Nilsson, Julian Eicke
„Das einzige Theater, das ohne Sinnkrise auskommt.“ (Frank Castorf)[11]
„In einer Welt, in der die alltägliche Geschwindigkeit bestimmt wird durch Computer, Wahrnehmung sich vor allem über elektronische Medien realisiert, setzt die Arbeit von SONNENUHR auf archaische Äußerungen von Individuen. Dass sie anders sind, ist ihre Qualität im Zeitalter der Nivellierungen.“ (Heiner Müller)[12]
Literatur
Sibylle Bergemann und das Theater RambaZamba. Fotografien. hrsg. von Frieda von Wild und Jonas Ludwig Walter, Theater der Zeit, Berlin 2011, ISBN 978-3-942449-45-8.