Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Zum brasilianischen Unternehmen siehe Raízen
Raitzen, Ratzen oder Rascier, venezianisch Rassiani. ungarisch Racz sind historische Bezeichnungen für Serben, die bis ins frühe 19. Jahrhundert verwendet wurden und von der historischen Region Raszien abstammen.
Heute gibt es noch einige ungarische Orte, deren ungarische Namen mit der Vorsilbe Rác beginnen und einen Hinweis auf ihre raizische Vergangenheit geben, zum Beispiel Rácalmás, Ráckeresztúr und Ráckeve. Der alte deutsche Name Raitzenstadt für Novi Sad bezog sich auf die Raizen. Im heutigen ersten Bezirk der Stadt Budapest wurde der Bezirksteil Tabán wegen seines hohen slawischen Anteils von deutschen Einwohnern Raizenstadt genannt. Auch die Wiener Vorstadt Magdalenengrund hieß früher Razenstadl.[2][3] Der FamiliennameRácz bezieht sich auch auf die Raizen. Bedeutende Persönlichkeiten der raizischen Bevölkerung waren u. a. Teodor Janković-Mirijevski, der in Karlóca geborene Jovan Rajić und Dositej Obradović aus Csák.[4]
Einzelnachweise
↑Michael W. Weithmann: Balkan Chronik. 2000 Jahre zwischen Orient und Okzident. Pustet, Regensburg 1995, ISBN 3-7917-1447-3, S. 179 u.195. Edgar Hösch: Geschichte der Balkanländer. Von der Frühzeit bis zur Gegenwart. C. H. Beck, München 1988, ISBN 3-406-33364-8, S. 147 u.148. Martin Schulze Wessel: Nationalisierung der Religion und Sakralisierung der Nation im östlichen Europa. Franz Steiner, Stuttgart 2006, ISBN 978-3-515-08665-3, S. 207 in der Google-Buchsuche Karl Freiherr von Czoernig, Hrsg.: k. k. Direction der administrativen Statistik: Ethnographie der österreichischen Monarchie. III. Band. k. k. Hof- u. Staatsdruckerei, Wien 1857, S. 93 in der Google-Buchsuche Geschichte der Serbisch-orthodoxen Kirche in Österreich