Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes, damals unter dem Namen „Rattinhaselach“ (mundartlich: Roa(d)nhåslà) war 788.
Der Namensursprung lässt sich aus dem Althochdeutschen hasalahi, mundartlich haselach (Haselgebüsch, Haselstauden) ableiten auf einen Haselwald, der einem Manne namens Reito (auch Raito) gehört.
Raitenhaslach war bis zur Gemeindegebietsreform eine Gemeinde mit 54 Gemeindeteilen.[2] Am 1. Januar 1978 wurde die Gemeinde aufgelöst und ein kleinerer Gebietsteil mit den Orten Achatz, Aich, Algen, Feichta, Fuchs, Gasteig, Glöcklhof, Grund, Haring, Kobl, Kollmann, Kuglstadl, Linner, Mad, Pirach, Posch, Quick, Schoppenheid, Seefelden, Seißl, Spielmann, Steinberg in die Gemeinde Burgkirchen an der Alz eingegliedert, der Hauptteil mit den Orten Aching, Auberg, Bergham, Eisenhammer, Fuchshausen, Gries, Hasen, Holzham, Jägerbauer, Kupferhammer, Laimgruben, Lehner, Lindach, Marienberg, Moosbrunn, Neuhaus, Oberhadermark, Papiermuhle, Pfaffing, Pfram, Pritzl, Pulvermühle, Raitenhaslach, Sägmeister, Scheuerhof, Schreiner, Silmoning, Stacherl, Stadl, Tiefenau, Trutzhof und Unterhadermark kam zu Burghausen.[3][4]
Im Jahr 1928 besuchte der in Salzburg urlaubende Schriftsteller James Joyce gemeinsam mit dem Salzburger Schriftsteller, Maler und Kunstsammler Adolph Johannes Fischer Raitenhaslach, wo sie beim „Most-Hans“ genannten Gastwirt Johann Baptist Pinzinger dessen „Salzach Museum“ genannte Schwemmgut-Sammlung besichtigten und Fischer einige der Salzach-Strandgut bzw. Schwemmholz-Schaustücke fotografierte. Vier von Fischers Schwarz-Weiß-Fotografien wurden 1929 unter dem Titel Fluviana in der Zeitschrift Transition veröffentlicht.[5]
Literatur
Andreas Weigel: James Joyces Aufenthalte in Österreich. Innsbruck (1928), Salzburg (1928) und Feldkirch (1915, 1932). In: Michael Ritter (Hrsg.): praesent 2006. Das österreichische Literaturjahrbuch. Das literarische Geschehen in Österreich von Juli 2004 bis Juni 2005. S. 93–105. Wien: präsens 2005.
Eva Gilch: Der „Most-Hans“ von Raitenhaslach und James Joyce. In: Oettinger Land. Eine heimatkundliche Schriftenreihe für den gesamten Landkreis Altötting. Herausgegeben vom „Oettinger Heimatland“ e. V. Altötting. Jahresfolge 2008. Band 28. S. 221–226.
Rupert Linsinger: Eine eigenartige Sammlung. In: Fluss und Zelt. 1928. S. 110–112 (detaillierte zeitgenössische Besprechung des Salzach-Museums in Raitenhaslach).
Grundschule Raitenhaslach (Hrsg.): Schulgeschichte von Raitenhaslach 1804–2004. Neuötting 2004.
↑Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.567.
↑Andreas Weigel: Bruchstückhafte Biografien. Spurensuche und -sicherung: Adolph Johannes Fischer und Fritz Willy Fischer-Güllern. in: Michael Ritter (Hrsg.): praesent 2011. Das österreichische Literaturjahrbuch. Das literarische Geschehen in Österreich von Juli 2009 bis Juni 2010. Wien, präsens 2010, S. 21–36. ISBN 978-3-7069-2010-0.
Amtlich benannte Gemeindeteile der Stadt Burghausen