Rachid Boudjedra erhielt in Algerien und Tunesien eine traditionelle muslimische Erziehung. 1960 nahm er am algerischen Befreiungskrieg teil und wurde verwundet. Er setzte sein Studium der Mathematik und Philosophie in Algier und Frankreich fort, wo er an der Sorbonne in Paris einen Abschluss in Philosophie erhielt und Lehraufträge an verschiedenen Universitäten übernahm.
Boudjedra verarbeitet in seinem Werk Kindheitstraumata und die Widersprüche der postkolonialen algerischen Gesellschaft. Anfänglich schrieb er auf Französisch. Seit 1982 publiziert er auf Arabisch und übersetzt seine Werke ins Französische.[1] Neben Romanen verfasste er Gedichte, Essays und Drehbücher.
Werke
1965 Pour ne plus rêver
1969 La Répudiation, Paris. Dt. Die Verstoßung, Unionsverlag 1991 (Übers. Dorothea Steiner und Siegfried Helmchen)
1975 Topographie idéale pour une aggression caractérisée, Paris. Dt. Ideale Topographie für eine offenkundige Aggression, Aufbau Verlag 1978, und Verlag Donata Kinzelbach 1993 (Übers. Thomas Dobberkau)
↑Johannes Röhrig: Conteurs du Maghreb. Nachwort. Hrsg.: Johannes Röhrig (= Universal-Bibliothek, Fremdsprachentexte. Nr.9036). Reclam Verlag, Stuttgart 2001, ISBN 3-15-009036-9, S.135–159, hier S. 136 (Anthologie).