RANETRANET ist die Abkürzung für Response and Assistance Network und ist ein Teil des Notfallschutzes der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA). Es basiert auf dem Übereinkommen über Hilfeleistung bei nuklearen Unfällen oder radiologischen Notfällen (englisch Convention on Assistance in the Case of a Nuclear Accident or Radiological Emergency). Das Netzwerk wurde im Jahr 2000 von der Generalkonferenz der IAEA, in der Resolution GC(44)/RES/16, gegründet.[1] Deutschland ist seit August 2013 offiziell bei RANET beteiligt. Dabei hat das Gemeinsame Melde- und Lagezentrum die Rolle der Koordination, unter der Leitung des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Unter anderem sind das Bundesamt für Strahlenschutz und das Institut für Radiobiologie der Bundeswehr mit der aktiven Unterstützung im Krisengebiet und mit der Datenauswertung beauftragt.[2] OrganisationRANET ist ein Netzwerk von Vertragsstaaten, das über ein Unterstützungsabkommen organisiert ist. Die Vertragsstaaten sind in der Lage, auf Wunsch spezialisierte Unterstützung durch entsprechend geschultes Personal zur Verfügung zu stellen oder anzufordern. Ein Vertragsstaat kann im Falle eines nuklearen oder radiologischen Ereignisses oder Notfalls Unterstützung durch die IAEA beantragen.[1] Die Hilfe wird dann ad hoc von der IAEA und den Vertragsstaaten mit den bei diesen vorhandenen Mitteln des lokalen Notfallschutzes organisiert. Eine spezielle Alarmorganisation und spezielle Kontingente für den RANET-Einsatz sind nicht vorgesehen. ZieleDie Hauptziele von RANET sind:
Aufgaben der VertragsstaatenVertragsstaaten, die an RANET teilnehmen, sind verantwortlich dafür, qualifizierte Fachleute, Ausrüstungen und Materialien zur Verfügung zu stellen, um einen anderen Staat in einem nuklearen oder radiologischen Ereignis oder Notfall zu unterstützen.[1] AlarmierungIm Falle eines Notfalls sind die Alarmwege innerhalb von RANET geregelt. Wenn ein Staat einen radiologischen Notfall hat, übermittelt er ein Hilfeersuchen an die IAEA. Die IAEA kann direkt Hilfe von anderen Mitgliedsstaaten anfordern oder stellt eine eigene Bewertungsmission zusammen, um die Situation zu klären und den Bedarf zu ermitteln. Wird die Aktivierung von RANET als notwendig erachtet, wird bei den möglichen Unterstützungsstaaten ein rund um die Uhr erreichbarer National Warning Point alarmiert, der die zuständigen Behörden im Unterstützungsstaat unterrichtet. Die zuständigen Behörden und der NAC-Koordinator (NAC: National Assistance Capabilities) koordinieren die Bereitstellung von Hilfe zusammen mit dem IEC (Incident and Emergency Centre) der IAEA. Vorhandene und verfügbare Hilfe wird angefordert, der Einsatz erfolgt nach einem zwischen allen Beteiligten vereinbarten Einsatzplan (Assistance Action Plan), der die Gefährdung der beteiligten Personen so gering wie möglich halten soll.[1] MissionEine Hilfsmission wird von einer Gruppe qualifizierter Fachleute durchgeführt, um die Lage zu bewerten, medizinische Betreuung, Überwachung oder andere spezielle Unterstützung im Falle eines nuklearen oder radiologischen Ereignisses oder Notfalls bereitzustellen. Es kann sich bei einem Einsatz um ein Außenteam, das vor Ort eingesetzt wird (Field Assistance Team, FAT), einen External Based Support (EBS), d. h. Hilfestellung von einer entfernten Einrichtung, oder eine Kombination mehrerer solcher Teams (Joint Assistance Team, JAT), handeln.[1] Bei einem Einsatz kann es sich sowohl um anlagenbezogene Aufgaben, klassischen Notfallschutz, Probennahme, Labortätigkeiten, die Anwendung numerischer Ausbreitungsmodelle, Radioökologie, öffentlichen Gesundheitsschutz, Dekontamination, medizinische und psychologische Vor- und Nachsorge, Dosisbestimmung, als auch um Aufgaben, wie sie in Deutschland von der Zentralen Unterstützungsgruppe des Bundes für gravierende Fälle nuklearspezifischer Gefahrenabwehr (Quellensuche, mobile Suche) durchgeführt werden, handeln.[1] Aktivitäten
Siehe auchREMPAN-Netzwerk - Radiation Emergency Medical Preparedness and Assistance Network der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Einzelnachweise
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