Rüdiger AltmannRüdiger Altmann (* 1. Dezember 1922 in Frankfurt am Main; † 13. Februar 2000 in Bonn) war ein deutscher Publizist, Kanzlerberater und politischer Schriftsteller.[1] LebenAltmann wurde als Sohn eines Rektors in eine römisch-katholische Familie geboren. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Wiesbaden studierte er in Frankfurt am Main, Berlin und Marburg Rechtswissenschaft, Soziologie, Politik und Geschichte. Zu seinen akademischen Lehrern zählte unter anderem Carl Schmitt. Während des Zweiten Weltkriegs war Altmann als Soldat in Russland eingesetzt, wo er schwere Erfrierungen erlitt. Sein juristisches Studium schloss Altmann mit dem Staatsexamen ab. Im Jahr 1954 folgte die Promotion zum Dr. phil. in Marburg mit einer Dissertation über „Das Problem der Öffentlichkeit und seine Bedeutung für die Demokratie“. Von 1950 bis 1956 war Altmann am Marburger Institut für wissenschaftliche Politik erster Assistent des sozialistischen Politologen Wolfgang Abendroth.[2] Später war Altmann dann unter anderem Berater und Redenschreiber des Bundeskanzlers Ludwig Erhard (CDU) sowie anschließend Leiter der Politischen Akademie Eichholz auf Schloss Eichholz der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung. Altmann, der sich über Jahrzehnte hinweg mit der Gegenwart und Zukunft Europas beschäftigte und sich in seinem Denken vielfach auf Carl Schmitt bezog, prägte als Berater Erhards den Begriff der formierten Gesellschaft. Altmanns These dabei lautete: Die Klassengesellschaft alten Stils sei überwunden. Zugleich werde sie durch das Wuchern organisierter Interessen gefährdet, was auch den Staat in seiner Handlungsfähigkeit lähme. Altmann selbst war über Jahre hinweg ein führender Vertreter verbandlich organisierter Interessen. Von 1963 bis 1978 betätigte er sich als stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelstages. Das Verhältnis des konservativen Intellektuellen Rüdiger Altmann zur CDU war nicht frei von Spannungen. Insbesondere Helmut Kohl betrachtete er als eine Fehlbesetzung im Kanzleramt. Die sozialliberale Koalition unter Willy Brandt beziehungsweise Helmut Schmidt hatte Altmann zuvor mit kritischem Wohlwollen begleitet. Im damaligen Theorieorgan der SPD, der Zeitschrift Frankfurter Hefte / Neue Gesellschaft, publizierte Altmann gegen Ende seines Lebens häufiger. Sein Nachlass liegt im Archiv der sozialen Demokratie. Schriften
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
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