Qutb

Qutb (arabisch قطب, DMG quṭb) – manchmal auch umgeschrieben als Qutub, Kutub oder Kuttub – bedeutet auf Arabisch „Pol“, „Achse“ oder auch (besonders im Plural: arabisch أقطاب, DMG Aqṭāb) „bedeutende Persönlichkeit“ oder „Berühmtheit“,[1] kann aber in manchen islamischen Strömungen auch eine religiöse Komponente haben. Das Wort ist nicht verwandt mit dem arabischen Wort für „Bücher“, „kutub“ (arabisch كتب, DMG kutub).

Die sufische Bedeutung des Begriffs

Dieser Begriff hat im Sufismus eine besondere Bedeutung, und zwar, dass der (quṭb) die einzige Person ist, auf die der Blick Gottes zu aller Zeit gerichtet ist, der Gott seinerseits den größten Talisman (aṭ-Ṭilsam al-aʿẓam) gab. Und nur wenn sich jemand an ihn wendet, wird er als „Helfer“ (ġauṯ) bezeichnet.[2]

Nach Ramaḍān aṣ-Ṣaftāwī bezieht sich der Ausdruck „aṭ-Ṭilsam al-aʿẓam“ auf das Übermaß an Wissen, welches Gott dem quṭb verlieh und mit dem ihn zu jemandem machte, der zu seiner Zeit Gott am besten kennt. Im Hinblick auf das Wissen ist es für den quṭb das Größte, während es für alle andere ein Geheimnisvolles oder Verborgenes ist.[3]

Bekannte Bauwerke

  • Qutb-Komplex, Gelände in Delhi, auf dem die Ruinen der ehemaligen von Qutb-ud-Din Aibak errichteten Quwwat-al-Islam-Moschee stehen
  • Qutb Minar, Minarett der ehemaligen Quwwat-al-Islam-Moschee

Namensträger

Beinamensträger

Einzelnachweise

  1. J. M. Cowan (Hrsg.): The Hans Wehr Dictionary of Modern Written Arabic. 3. Auflage. Spoken Languages, Inc., Ithaca, New York, USA, 1976.
  2. Vgl. ʿAlī ibn Muhammad al-Dschurdschānī: "Definitiones viri meritissimi Sejjid Scherif Ali ben Mohammed Dschorschani. Accedunt definitiones theosophi Mohji-ed-din Mohammed ben Ali vulgo ibn Arabi dicti" Ed. Gustav Flügel. Vogel, Lipsiae. 1845. S. 185–186 Digitalisat; 199.Digitalisat
  3. Vgl. Ramaḍān aṣ-Ṣaftāwī: in seiner Edition des Buches al-qaul ad-dāl ʿla ḥayāt al-Ḫiḍr wa-wuǧūd al-abdāl von Nūḥ ar-Rūmī. Kitāb – Nāširūn, Beirut. S. 60. Digitalisat