Queen Bitch
Queen Bitch ist ein von David Bowie geschriebener Song, der im Jahr 1971 auf dem Album Hunky Dory erschienen ist. Der Song leitet sich aus Bowies Bewunderung für den experimentellen Stil der US-amerikanischen Rockband The Velvet Underground her. Er schrieb ihn zu Ehren Lou Reeds und dessen Themenwahl.[1] Auf Hunky Dory existiert zudem eine Hommage auf Andy Warhol, der u. a. Produzent des Albums The Velvet Underground & Nico, bekannt auch als „Bananen-Platte“, war. Text und musikalische Konzeption1967 nahm Bowie eine unveröffentlicht gebliebene Coverversion von Reeds I'm Waiting for the Man im Studio auf und spielte den Song daneben anlässlich von Live-Sessions (Bowie at the Beeb und Live Nassau Coliseum '76/Spezialausgabe der Station to Station, 2010). An diesen Song knüpft Queen Bitch an und porträtiert einen Mann, dessen männlicher Mitbewohner, möglicherweise Lover, nach Abweisung von Annäherungsversuchen aufbricht, um sich eine Dragqueen auf der Straße zu „angeln“. Bowie beobachtet als die zurückgebliebene der Figuren das Geschehen vom Fenster seines Appartements aus (“I’m up on the eleventh floor, and I’m watching the cruisers below”).[2] Dabei erkennt er, dass die auserwählte Dragqueen sich außergewöhnlich gekünstelt verhält, weshalb er befindet, dass sich mit ihr abzugeben, reine Zeitvergeudung sein muss ("She's so swishy in her satin and tat; In her frock coat and bipperty-bopperty hat; Oh God, I could do better than that").[3] Andererseits wird mit diesem Song nicht das einzige Mal in seinem künstlerischen Schaffen deutlich, dass seine Figuren in recht diffuser Weise mit den Themen Homo- und Bisexualität kokettieren. Das trifft auch auf den Betrachterwinkel des Sängers zu. Die affektiert und voyeuristisch klingende Stimme Bowies legt nahe, dass der Beobachter es bedauert, nicht selbst Objekt der Begierde zu sein.[4] Für die Wegbereitung des Glam Rock gilt Queen Bitch als der einflussreichste und nachhaltigste Titel der Hunky Dory. Musikalisch startet Queen Bitch – nach bolaneskem Intro zusammenhangloser Silben – mit Bowies akustischer Gitarre, bevor alsbald auch Mick Ronson mit fetten E-Gitarrenriffs eröffnet. Das Gesamtarrangement des Songs wartet mit einer melodischen Basslinie auf, verdichtetem Schlagzeugschema und sprunghaft-verzerrten Gitarrenakkorden. Dazu singt Bowie in äußerst subtil-glänzender Manier und deutet dabei den opulenten Spannungsbogen an, den er mit The Rise and Fall of Ziggy Stardust and the Spiders from Mars wenig später ausformulieren wird. Obwohl das Hauptriff an Sweet Jane von The Velvet Undergrounds Loaded erinnert, dringt deutlich Eddie Cochrans Rockabilly-Stück Three Steps to Heaven durch.[5] Liveversionen
Weitere Veröffentlichungen
CoverversionenDer Song wurde von zahlreichen Interpreten gecovert. Unter anderen waren dabei die Post-Grunge-Band Birdbrain, die Punkband Eater, Green River (Band), The Hotrats (benannt nach Frank Zappas gleichnamigen Album), The Tragically Hip. Der Song taucht zudem im 32-minütigen Dokumentarfilm Spiral Jetty auf, der ein 1970 von Robert Smithson in der Wüste von Utah erstelltes Naturkunstwerk thematisiert. Weblinks
Einzelnachweise
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