Illi wurde in Schaffhausen geboren.[1] Als er zwölf Jahre alt war, wanderten seine Eltern auf die Philippinen aus, um ein Hotel zu betreiben. Illi wollte in der Schweiz bleiben und verbrachte seine Jugend in einer Pflegefamilie. Diese gehörte einer puritanisch-christlichenFreikirche an.[2] Nach dem Besuch der Sekundarschule absolvierte er eine Lehre als Informatiker. Illi gründete die «B+B Electronics» und war bis September 1999[3] unter dem eigenen Schaffhauser Label «Hardbeat Rec. – The Trance / Techno Lable»[4] Veranstalter von Techno-Partys.[5] Sein letzter Rave war die «Troja II» auf dem Sulzer-Areal in Winterthur.[6]
Illi wandte sich dann dem politischen Islam zu, Konversion_(Religion)#Islam konvertierte und nahm den Vornamen „Abdel Azziz Qaasim“ an. Er wurde Vorstandsmitglied[11] und als «Departementsleiter für Public Relations und Information» Kontaktperson[12] und gemäss Statuten Aktuar[13] des radikal-islamischen Vereins «Islamischer Zentralrat Schweiz (IZRS)».
Laut einem Bericht der Weltwoche bejubelte Illi mehrfach palästinensische Selbstmordattentate. So bezeichnete er 16 israelische Todesopfer eines Busattentates auf seiner Homepage als „Zionisten-Besatzungs-Bastarde“, die „erlegt“ worden seien.[10] Illi wurde wegen antisemitischerRassendiskriminierung verurteilt.[14] Bekannt wurde er 2002 der breiten Bevölkerung durch seinen Besuch bei Hamas-Gründer Scheich Ahmad Yasin.[15] Illi gründete die Organisation «Pro-PLO Schweiz» in Schaffhausen, ihr Kern bestand aus sechs zum Islam konvertierten Schweizern.[16][17]
Auf einer Demonstration in Zürich veranlasste Illi das Verbrennen einer Israel-Flagge, nach Einschreiten von Zuschauern bezeichnete er die Schweiz als «zionistisch unterwanderten Staat».[18] Ein 2003 eröffnetes Ermittlungsverfahren der schweizerische Bundesanwaltschaft gegen Illi wegen des Verdachts auf Vorbereitung von Sprengstoffdelikten[19] wurde im März 2004 eingestellt.[20] Die «Pro-PLO Schweiz» wurde auf Ende 2004 offiziell aufgelöst, deren Website blieb jedoch aktiv und wurde nun in Khartum betrieben.[17]
Im November 2016 leitete die Staatsanwaltschaft aufgrund des „Bundesgesetzes über das Verbot der Gruppierungen «Al-Qaïda» und «Islamischer Staat» sowie verwandter Organisationengegen“ ein Ermittlungsverfahren gegen Illi und IZRS-Präsident Nicolas Blancho ein, nachdem diese Interviews mit einem Al-Qaida-Rädelsführer bei YouTube veröffentlicht hatten, die bis zu 100'000 mal abgerufen worden waren. Aus formalen Gründen erfolgte zunächst Freispruch, im Januar 2022 wurde Illi jedoch vom Berufungsgericht des Bundesstrafgerichts zu 16 Monaten bedingter Haft verurteilt.[21][22] Das Bundesgericht nahm die Beschwerde gegen das Urteil nicht an, womit es rechtskräftig wurde.[23]
Privates
Seine Frau Nora lernte Illi bei einer Solidaritätsaktion für Palästina kennen und heiratete sie 2003 in Jordanien.[24] Sie erlag 2020 einem Krebsleiden. Das Paar hatte sechs gemeinsame Kinder.