Die Prometheus Film-Verleih und Vertriebs GmbH war eine bedeutende deutsche Filmproduktionsgesellschaft der politischen Linken, die von 1926 bis 1931 bestand und ihren Hauptsitz in Berlin hatte. Filialen hatte die Firma in Düsseldorf, Hamburg, München und Leipzig.
Als Filmvertrieb brachte die Prometheus Film sowjetische Filme nach Deutschland, eine Aufgabe, um die sich bis dahin die Internationale Arbeiterhilfe (IAH) verdient gemacht hatte. Den Beginn machten Filme wie Panzerkreuzer Potemkin (Sergei Eisenstein, 1925), Sein Mahnruf (Jakow Protasanow, 1925), Der Sohn der Berge (Boris Michin, 1926), Der blaue Express (Ilja Trauberg, 1930) und Feuertransport (Alexander Iwanow, 1930). Sowjetische Filme in Deutschland herauszubringen war in der zweiten Hälfte der 1920er Jahre – einer Zeit, in der die Nationalsozialisten im öffentlichen Leben allmählich eine auffällige Erscheinung bildeten – nicht nur ein künstlerisches, sondern auch ein eminent politisches Ereignis.
In Kooperation mit der MoskauerMeschrabpom-Film realisierte die Prometheus Film 1928 und 1929 zwei der ersten deutsch-sowjetischen Koproduktionen.
Kurz vor Abschluss der Dreharbeiten für Kuhle Wampe oder: Wem gehört die Welt? ging die Prometheus Film in Konkurs. Der Film wurde 1932 von der Zürcher Gesellschaft Präsens-Film fertiggestellt.
Personal
Produzent der Prometheus Film war Willi Münzenberg. Die Produktionsstäbe – v. a. Regisseure, Drehbuchautoren und Komponisten – haben ständig gewechselt. Wiederholt eingesetzte Kameraleute waren Karl Attenberger, Phil Jutzi und Günther Krampf.
Salamandra (Grigori Roschal, 1928; deutsch-sowjetische Koproduktion; alternative Arbeitstitel: Falschmünzer/Gegen den Strom/Zwischen Liebe und Pflicht)
Günter Agde, Alexander Schwarz (Hrsg.): Die rote Traumfabrik. Meschrabpom-Film und Prometheus 1921–1936. Bertz + Fischer, Berlin 2012, ISBN 978-3-86505-214-8.
Jerzy Toeplitz: Geschichte des Films. Band 1 1895–1933. Lizenzausgabe des Henschel-Verlages Kunst und Gesellschaft Berlin, Rogner und Bernhard bei Zweitausendeins, München 1983, ISBN 3-8077-0223-7, S. 440 ff.