Im österreichischen Heer wurde die Stellung der Profose bis 1867 von altgedienten Unteroffizieren („Herr Vater“) ausgeübt, die ehrenrührige Ausführung der Körperstrafen wurde durch die Steckenknechte besorgt. Im altpreußischen Heer gab es bis zu den ReformenScharnhorsts bei jedem Regiment einen Profos, der jedoch Körperstrafen selbst vollstreckte („Stockmeister“) und daher wie der Henker einen „unreinen Beruf“ mit ausgesprochen niedrigem Ansehen ausübte.
In Preußen erhielten 1719 die Profose als Parodie auf die vom Soldatenkönig verachtete französische Régence-Mode graue Uniformen mit farbigen Abzeichen und weißen Knöpfen. Der Generalprofos als Generalpolizeimeister der Armee hingegen darf mit den Regimentsprofosen nicht verwechselt werden. Als Stabsoffizier trug er den normalen blauen Rock mit roten Abzeichen und gelbmetallenen Knöpfen. Auch bei den Truppen der verschiedenen Reichskreise hatten Profose ein höheres Ansehen, das ihrer Machtposition eher entsprach.
Provost Marshal
Im englischsprachigen Raum lebt das Wort Profos als Provost (Militärpolizist) weiter. Dort wie auch bei NATO-Missionen ist der Provost Marshal der Kommandeur der zugeordneten Militärpolizei (Feldjäger) ab Brigadeebene oder für einen Missionsraum (Mission theater).