PorevitPorevit war eine lokale Gottheit der Ranen auf der Insel Rügen. Das Standbild des Porevit befand sich neben denen von Rugievit und Porenut in Charenza, einem slawischen Burgwall bei Venz (Gemeinde Trent). Alle drei Standbilder wurden im Juni 1168 im Beisein und auf Befehl des dänischen Bischofs Absalon von Roskilde, der auch der Heerführer des dänischen Königs Waldemar I. war, zerstört. Unter dem Druck christlicher Missionierungsversuche hatte sich bei den Ostseeslawen ein Tempelkult und eine Priesterschaft herausgebildet, was in anderen slawischen Siedlungsgebieten nicht üblich war. Neben dem Hauptheiligtum des auch auf dem Festland verehrten Svantevit in der Tempelburg Arkona sind auf der Insel Rügen weitere Standorte mit Statuen von Nebengöttern überliefert. Neben der Herthaburg, in der sehr wahrscheinlich der Schwarze Gott Tjarnaglofi verehrt wurde, ist vor allem die Tempel-, Flucht- und Fürstenburg Charenza durch schriftliche Überlieferungen aus dem 12. Jahrhundert bekannt geworden. Berichte hierzu liegen von Saxo Grammaticus in seinem Werk Gesta Danorum (Buch XIV, Kapitel 39), Helmold von Bosau in seiner Slawenchronik und in der Knýtlinga saga vor. Besonders Saxo Grammaticus beschreibt detailliert das Aussehen und die Zerstörung der überlebensgroßen mehrköpfigen Holzstatuen in Charenza, die Ausdruck der polytheistische Religion der Ranen waren:[1]
Über die religiöse Bedeutung der einzelnen Nebengötter ist wenig bekannt, meist wird mit sehr unterschiedlichen Ergebnissen versucht, aus sprachwissenschaftlicher Sicht eine Bedeutung herzuleiten. Es ist bisher auch nicht archäologisch geklärt, ob der Burgwall um die schon hier vorhandenen Heiligtümer herum errichtet wurde oder ob die drei Standbilder später hierher in Sicherheit gebracht wurden. Es war eine Zeit von jahrzehntelangen gegenseitigen Überfällen und kriegerischen Auseinandersetzungen besonders mit Dänemark.[2] Literatur
WeblinksEinzelnachweise
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