Eine Pneumatozele (von altgriechischπνεῦμαpneuma, deutsch ‚Hauch, Wind‘ und altgriech. κήληkele, deutsch ‚Bruch‘) oder Pneumozele bezeichnet allgemein eine krankhafte Luftansammlung in Geweben im Sinne einer lufthaltigen Pseudozyste.[1]
Im Speziellen wird auch eine Vorwölbung von Lungengewebe durch einen Defekt in der Brustkorbwand, sogenannter Lungenvorfall, als Pneumatozele bezeichnet.[2]
Die Diagnose ergibt sich aus dem Röntgenbild, auf welchem eine scharf begrenzte umschriebene luftäquivalente Aufhellung sichtbar wird. Bei der Lunge genügt eine Übersichtsaufnahme, während an der Schädelbasis eine Computertomographie notwendig ist.
Die Prognose ist im Allgemeinen gut, da sich die pulmonalen Pneumatozelen innerhalb von 2–3 Monaten zurückbilden. Eine Ausnahme besteht bei einem Anschluss der Zyste an das Bronchialsystem mit Ventilmechanismus. Dann ist eine Operation erforderlich.[1]
↑W. Pschyrembel: Klinisches Wörterbuch. 265. Auflage. Verlag Walter de Gruyter, 2014, ISBN 978-3-11-018534-8.
↑M. Reiss, G. Reiss: Pneumatozele als Komplikation einer Frontobasisfraktur. In: Schweizerische Medizinische Wochenschrift. Band 127, Nr. 34, August 1997, ISSN0036-7672, S. 1400, PMID 9381094.
↑D. Heimbach, G. Hofmockel, M. Wirth, Hubert Frohmüller: Pneumoskrotum. Fallbericht und Literaturübersicht. In: Der Urologe. Ausg. A. Band 32, Nr. 6, November 1993, ISSN0340-2592, S. 503–506, PMID 8284864 (Review).
↑B. Wendt: Juxtaartikuläre Pneumatozele des Os ilium. In: RöFo: Fortschritte auf dem Gebiete der Röntgenstrahlen und der Nuklearmedizin. Band 158, Nr. 6, Juni 1993, ISSN1438-9029, S. 604–605, doi:10.1055/s-2008-1032710, PMID 8507857 (Review).
↑R. Rochels, R. Bleier, A. Nover: Compression pneumatocele of the lacrimal sac. In: Klinische Monatsblätter für Augenheilkunde. Band 195, Nr. 3, September 1989, ISSN0023-2165, S. 174–176, PMID 2509783.
↑D. Leuchter, W. Stübecke, D. Oberschulte-Beckmann: Pneumatozele nach Kohlenwasserstoffaspiration. In: Klinische Pädiatrie. Band 210, Nr. 6, 1998 Nov-Dec, ISSN0300-8630, S. 422–424, doi:10.1055/s-2008-1043916, PMID 9871900.
↑ abW. Schuster, D. Färber (Hrsg.): Kinderradiologie. Bildgebende Diagnostik. Springer 1996, ISBN 3-540-60224-0.
↑J. Houstĕk, M. Copová, B. Suková, I. Bouska: Kerosene pneumonia. In: Ceskoslovenská pediatrie. Band 39, Nr. 1, Januar 1984, ISSN0069-2328, S. 10–14, PMID 6705097.
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