Plan Totality

Plan Totality war der Plan eines Angriffs mit Kernwaffen, den US-General Dwight D. Eisenhower 1945, nach der Potsdamer Konferenz, auf Anweisung von Präsident Harry S. Truman ausarbeitete.

Der Plan sah vor, die Sowjetunion mit 20 bis 30 Atombomben anzugreifen. Folgende 20 sowjetische Städte sollten in einem Erstschlag vernichtet werden: Baku, Gorki, Grosny, Irkutsk, Jaroslawl, Kasan, Kuibyschew, Leningrad, Magnitogorsk, Molotow, Moskau, Nischni Tagil, Nowosibirsk, Omsk, Saratow, Stalinsk, Swerdlowsk, Taschkent, Tiflis und Tscheljabinsk.[1]

Dieser Plan war jedoch in Wirklichkeit eine Desinformation. Nach den beiden Atombombenabwürfen auf Japan im August 1945 hatten die Vereinigten Staaten keine einsatzbereiten Atomwaffen mehr, auch hatten sie ihr gesamtes waffenfähiges Uran und einen großen Teil des Plutoniums verbraucht. Es gab genug Plutonium, um im August 1945 eine weitere Atombombe zu bauen, man rechnete aber damit, dass es bis Oktober dauern würde, sechs weitere Bomben zu bauen.[2] 1946 besaßen die Vereinigten Staaten nur neun Atombomben und nur siebenundzwanzig B-29-Bomber, die sie abwerfen konnten.[3] Der „Plan Totality“ war Teil von Trumans „atomaren Bluff“, der in erster Linie dazu dienen sollte, die Regierung der UdSSR falsch zu informieren.[4]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Michio Kaku, Daniel Axelrod: To Win a Nuclear War: The Pentagon’s Secret War Plans. South End Press, Boston 1987, S. 30–31.
  2. "The Atomic Bomb and the End of World War II, A Collection of Primary Sources" http://www.gwu.edu/~nsarchiv/NSAEBB/NSAEBB162/72.pdf (PDF). National Security Archive Electronic Briefing Book No. 162. George Washington University. 13 August 1945.
  3. David A Rosenberg: American Atomic Strategy and the Hydrogen Bomb Decision. In: The Journal of American History. 66. Jahrgang, Nr. 1, Juni 1979, S. 62–87, doi:10.2307/1894674, JSTOR:1894674 (englisch).
  4. David Clensy: America's Atomic Monopoly. In: American Resources on the Net (online presence of the American Studies Resource Centre (ASRC), John Moores University). John Moores University, 1999, archiviert vom Original am 20. März 2017; abgerufen am 27. März 2017 (englisch).