Die ersten Siedlungen im Gebiet von Pisticci durch Önotrier[Anm. 1][2] gehen auf das 10. Jahrhundert v. Chr. zurück. Darauf deuten zahlreiche Nekropolen.
Im Januar 1688 verursachte ein Erdbeben schwere Schäden in Pisticci.[3]
Bereits vor Beginn des Zweiten Weltkriegs bestand in Pisticci eine landwirtschaftliche Kolonie. Nach dem Kriegseintritt Italiens im Juni 1940 errichtete das faschistische Regime in Pisticci ein Internierungslager (campo di concentramento), hauptsächlich für politische Gegner, für Angehörige der slawischen Minderheiten in den Grenzprovinzen Italiens und für Jugoslawen aus den von Italien besetzten und annektierten Gebieten. Die italienischen Antifaschisten hatten oft schon langjährige Haftstrafen abgesessen, als sie nach Pisticci überstellt wurden. Ferner wurden in Pisticci auch Polen und Griechen interniert.
Im Juni 1941 befanden sich 571 Internierte in Pisticci. Im September 1942 waren es schon 997 und im Juli 1943 866. Die Internierten wurden zu landwirtschaftlichen Tätigkeiten herangezogen.
Im September 1943 übernahmen die alliierten Kräfte das Gelände und errichteten darauf ein Flüchtlingslager.[4]
Wirtschaft
Aus Pisticci kommt der in ganz Italien und auch im Ausland verbreitete KräuterlikörAmaro Lucano.
Sehenswürdigkeiten
Kirchen
Chiesa del Cristo Re in Piazza Cristo Re
Chiesa della Madonna delle Grazie in Via Madonna delle Grazie
Chiesa dell’Immacolata Concezione in Via Concezione
Chiesa di San Rocco in Corso Margherita
Chiesa di Sant'Antonio da Padova in Piazza Umberto I
Chiesa Madre di San Pietro e Paolo in Piazza 11 febbraio
Chiesa della Madonna di Viggiano in Via Duca d’Aosta
Chiesa di Sant'Antonio Abate in Corso Margherita di Savoia
Abbazia di Santa Maria la Sanità del Casale in Strada Provinciale Pisticci – San Basilio
Monumente
Reste eines normannischen Schlosses in Piazza Castello
Torre dell’Orologio in Piazza Plebiscito
Torre dell’Orologio in Piazza Umberto I
Anmerkungen
↑Bewohner Önotriens; alter Name des südöstlichen Teiles von Italien (Bruttium und Lukanien)
Literatur
Azienda di promozione turistica – Basilicata, Matera e Provincia
Francesca Filippi: Matera e la Basilicata. EDT, 2015; books.google.it
↑Karl Ernst Georges: Önotrus. In: Ausführliches lateinisch-deutsches Handwörterbuch. 8., verbesserte und vermehrte Auflage. Band2. Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1918, Sp.1323 (Digitalisat.zeno.org).
↑Italy: Pisticci. NCEI/WDS Global Significant Earthquake Database. NOAA National Centers for Environmental Information (englisch); abgerufen am 29. Oktober 2020.
↑Carlo Spartaco Capogreco, I campi del duce. L’internamento civile nell’Italia fascista (1940–1943), Torino 2004 (Einaudi), S. 232–234