Pinot Meunier
Pinot Meunier (oder Schwarzriesling[1], Müllerrebe)[2] ist eine Rotweinsorte und zählt zur Gruppe der Burgundersorten. Abstammung, HerkunftDie Sorte ist eine Mutation von Pinot noir (oder umgekehrt), die schon im 16. Jahrhundert bekannt war.[3] Ferdinand Regner, Leiter der Abteilung Rebenzüchtung am Bundesamt für Wein- und Obstbau Klosterneuburg, nimmt an, dass der Schwarzriesling bei zahlreichen Kreuzungszüchtungen (sehr oft mit Traminer) beteiligt war und den Urvater der Burgunderfamilie darstellt.[4] Paul K. Boss und Mark R. Thomas vom CSIRO Plant Industry and Cooperative Research Centre for Viticulture in Glen Osmond, Australien, fanden heraus, dass die Rebe aufgrund eines mutierten Gens nicht auf Gibberellinsäure, ein Pflanzenhormon, anspricht. Dies erklärt den unterschiedlichen Reifeverlauf und die etwas geringere Größe im Vergleich zu Spätburgunderbeeren. NameMüllerrebe - diesen Namen hat sie deshalb, weil ihre stark behaarten Blätter auf der Unterseite aussehen, als wären sie mit Mehl bestäubt. In Deutschland ist deshalb auch Müllerrebe ein Synonym für den Schwarzriesling, in Österreich Blaue Postitschtraube (Anbau in der Steiermark und in der Ostschweiz) und in Australien Miller’s Burgundy (Anbau in Südostaustralien). Ampelografische Sortenmerkmale
Die Sorte hat einen hängenden Wuchs, weshalb sich die Triebe schwer aufheften lassen. Sie hat eine mittelspäte Reife. EigenschaftenDie Eigenschaften und Ansprüche sind denen des Blauen Spätburgunders sehr ähnlich. Sie stellt an Boden und Klima geringere Ansprüche als der Spätburgunder und gilt infolge des späten Austriebs als spätfrostunempfindlich. Sie besitzt auch eine gute Winterfrostwiderstandsfähigkeit. Sie ist wenig anfällig gegen Echten Mehltau und Falschen Mehltau. Wegen der Dichtbeerigkeit besteht erhöhte Anfälligkeit für Botrytis. WeinDie Trauben liefern einen Wein mit rubin- bis ziegelroter Farbe und fruchtigem Aroma. ErtragDurch die geringere Verrieselungsgefahr ist die Sorte relativ ertragssicher. VerbreitungWeltweit gibt es eine Anbaufläche von 14.695 ha (2016). Die fünf Länder mit den größten Anbauflächen waren:[5]
FrankreichIn der Champagne nimmt Pinot Meunier ca. 30 % der Rebfläche ein (11.087 ha, Stand 2010) und ist neben Pinot noir und Chardonnay Bestandteil der Grundweine des Champagners. Die meisten Rebflächen liegen im Tal der Marne. (→ siehe auch den Artikel Weinbau in Frankreich) DeutschlandIn Deutschland waren im Jahr 2015 2.058 ha (= 2 % der deutschen Rebfläche)[6] mit der Rebsorte Pinot Meunier bestockt. In den letzten Jahren nahm die Rebfläche auf 1.698 ha (≈1,6 %) der bestockten Rebfläche ab.[7]
SynonymeSynonyme: 70; Auvergnat Gris, Auvernat Blanc, Auvernat Gris, Auvernat Meunier, Black Cluster, Blanc Meunier, Blanche Feuille, Blaue Postitschtraube, Blauer Riesling, Bourgogne Miller’s, Carpinet, Cerny Mancujk, Credinet, Enfarine, Farineux, Farineux Noir, Fernaise, Feuille Blanche, Fresillon, Fromente, Fruehe Blaue Muellerrebe, Fruehe Muellerrebe, Goujean, Goujeau, Gris Meunier, Meunier, Meunier Crni, Meunier Noir, Meusnier, Miller Grape, Miller’s Burgundy, Miller’s Grape, Mlinarica Rana Modra, Mlynarka, Molnar Toke Kek, Molnarszoeloe, Molnir Toke Kek, Monje Crni, Morillon Tacone, Morillon Taconne, Morone Farinaccio, Moucnik, Mueller, Muellerebe, Muellerrebe, Muellertraube, Muellerweib, Munier, Munier Grape, Noirien de Vuillapans, Noirin Enfarine, Ordinaere Muellerrebe, Pineau Meunier, Pinot Femelle, Pinot Negro, Plant de Brie, Plant Meunier, Postitschtraube, Rana Modra Mlinaria, Rana Modra Mlinarica, Rana Modra Molinaria, Resseau, Riesling Noir, Sarpinet, Schwarzblaue Muellerrebe, Schwarze Riesling, Schwarzer Riesling, Schwarzriesling, Trezillon, Wrotham Pinot.[11] Literatur
WeblinksCommons: Pinot meunier – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Schwarzriesling – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Einzelnachweise
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