Piloty-Robinson-PyrrolsyntheseDie Piloty-Robinson-Pyrrolsynthese, auch bekannt als Piloty-Robinson-Synthese, Piloty-Pyrrolsynthese oder Piloty-Robinson-Reaktion, ist eine Namensreaktion der organischen Chemie. Benannt wurde die Reaktion nach dem deutschen Chemiker Oskar Piloty, der sie im Jahre 1910 veröffentlichte,[1] dem englischen Chemiker und Nobelpreisträger Robert Robinson (1886–1975) und dessen Frau Gertrude Maud Robinson (1886–1954). Diese untersuchten die Reaktion vor allem im Hinblick auf den Reaktionsmechanismus.[2][3] Mit Hilfe der Reaktion lassen sich Pyrrole aus Azinen synthetisieren.[3] ÜbersichtIn Gegenwart einer katalytischen Menge einer Brønsted-Säure (z. B. HCl) reagieren Azine unter Wärmezufuhr und Ammoniakabspaltung zu Pyrrolderivaten. Anstelle einer Brønsted-Säure kann auch eine Lewis-Säure verwendet werden. Im Falle von aliphatischen Azinen als Edukt können bei dieser Reaktion Pyrazoline als Nebenprodukt entstehen. MechanismusZunächst werden beide Stickstoffatome des Azins 1 protoniert. Anschließend werden unter Abspaltung von zwei Protonen zwei C=C-Doppelbindungen ausgebildet 2. Eine Umlagerung von Elektronen 3 führt zur Neuausbildung einer C-C-Bindung unter gleichzeitiger Spaltung der N-N-Bindung. Es entsteht ein Diimin 4. Durch Protonierung der Iminfunktionen entsteht über die Zwischenstufe 5 das Iminiumion 6, das auch eine Enamingruppe enthält. Die Aminogruppe 6 greift nun intramolekular nucleophil das Kohlenstoffatom des Iminiumions an. In dem so gebildeten Fünfring 7 spaltet sich unter Ausbildung einer Doppelbindung Ammoniak (NH3) ab. Abschließend wird aus dem Kation 8 ein Proton abgespalten und es entsteht unter Aromatisierung das Pyrrolderivat 9. Einzelnachweise
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